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Arminen müssen gönnen können

Tor und Vorlage: Eigler verhilft dem DSC zum Sieg in Wolfsburg

Von Dirk Schuster
Wolfsburg (WB). Gemessen an seinem Alter waren das sehr weise Worte, die Christian Eigler (23) nach Arminias Sieg in Wolfsburg von sich gab. »Jeder muss dem anderen alles gönnen«, sagte der Matchwinner, der keiner sein wollte.
Jubel über das 2:2: Christian Eigler traf nach Zumas Vorarbeit. Foto: Stefan Hörttrich

»Matchwinner? So will ich das nicht sagen«, formulierte Eigler, der mit einem Tor und einer Torvorlage erheblichen Anteil hatte an Bielefelds zweitem Auswärts-Dreier in dieser Fußball-Bundesligasaison. Für Ernst Middendorp kam die starke Leistung seines Stürmers nicht überraschend. »Er macht seit drei, vier Wochen einen Top-Eindruck«, sagte Bielefelds Coach, der den jungen Angreifer dafür mit einem Platz in der Anfangself belohnte.
Fünf Treffer hat der Zweitligatorschützenkönig der Vorsaison nun schon für Arminia erzielt, findet das aber gar nicht so wichtig. »Es ist egal, wer spielt. Ob Artur oder ich, ob Tobi Rau oder Markus Schuler. Worauf es ankommt, ist das Kollektiv, anders geht's nicht.«
Der Teamgedanke, er ist schon lange ein Markenzeichen des DSC Arminia. Aber »seit zwei, drei Wochen haben wir einen neuen Geist«, urteilte Eigler. Den Teamgeist? Den Geist von Herzlake? Oder ist Ernst Middendorp der gute Geist, der der zwischenzeitlich etwas blutarmen Mannschaft eine Transfusion verabreicht hat?
Jedenfalls hat der Coach dem alten Musketier-Motto »Einer für alle, alle für einen« eine Politur verpasst, auf die sein Team in Wolfsburg mit einer kämpferisch, zeitweise sogar spielerisch glänzenden Leistung reagierte.
Und auch wenn Wolfsburgs Trainer Klaus Augenthaler nicht verstand, »wie man zwei so billige Tore zulassen kann«: Es war richtig hübsch anzusehen, wie erst Zuma Eigler den Ball zum 2:2 und dann Eigler Wichniarek den Ball zum 3:2 auflegte. Miteinander statt gegeneinander - »nach der Winterpause waren teilweise Ellenbogen im Spiel. Aber das bringt doch nix«, sagte Eigler. Bezeichnend seine Antwort auf die Frage, ob er davon ausgehe, nun auch am Sonntag gegen Werder Bremen anzuspielen: »Solange wir gewinnen, ist mir das egal.«

Artikel vom 23.04.2007