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Mädchen tragen keine
Hosen - und sie knicksen

Luisenschülerinnen kehren nach 50 Jahren zurück


Bielefeld (WB/sj). Im Jahr 1957 machten 32 Schülerinnen der Klasse 6b ihren Schulabschluss an der Luisenschule, die damals noch eine reine Mädchenschule war. Seitdem haben sie den Kontakt nicht abreißen lassen und sich schon häufig getroffen, um alte Erinnerungen auszutauschen und von Neuem zu erzählen.
Auch heute noch, nach 50 Jahren, gibt es viele alte Geschichten, die sich die Ehemaligen gern erzählen. Der stellvertretende Schulleiter Thomas Miesler begrüßte am Samstag die zwölf ehemaligen Schülerinnen und führte sie durch ihre alte Schule, in der sie sechs Jahre lang unterrichtet worden waren. Natürlich hat sich in den 50 Jahren einiges verändert.
Der »Kükenstall«, in dem die Jüngsten untergebracht waren, wurde vor fünf Jahren abgerissen und neu aufgebaut. »Damals mussten wir noch eine dreitägige Aufnahmeprüfung bestehen, um zugelassen zu werden«, erinnert sich Rita Rautenberg. Auch Schulgeld war damals die Regel, so mussten die Eltern monatlich zehn D-Mark für den Besuch ihrer Kinder in der Realschule berappen.
In der einen Woche wurde vormittags unterrichtet, in der nächsten Woche nachmittags, denn nach dem Krieg waren die Kapazitäten beschränkt. Die Lehrer mussten mit einem Knicks begrüßt werden, und lange Hosen waren nicht erlaubt. »Wenn es danach ginge, wäre heute nur eine Dame anwesend«, sagt Thomas Miesler lachend: Beim Wiedersehen trug nur eine Ehemalige den damals vorgeschriebenen Rock.
»Vor zehn Jahren waren wir zum letzten Mal hier in der Schule, und seitdem hat sich einiges zum Positiven verändert«, erzählt Rita Rautenberg. Nach dem Rundgang ging es zum ausgiebigen Klönen ins Restaurant »Waterbör«, wo weitere Ehemalige zu der Gruppe stießen: Erna Veith, Ursula Vormann geb. Eichmeyer, Gudrun Schwalbach geb. Drewer, Liselotte Willmann geb. Schmidt, Anna-Maria Dittmer geb. Lörcher und Charlotte Eckholt.

Artikel vom 25.04.2007