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Bielefeld eine Nacht lang im Ausnahmezustand

Das dritte Honky-Tonk-Festival lockte zahlreiche Besucher in die Kneipen der Innenstadt


Von Inga Krusch
Bielefeld (WB). Eine Nacht lang war die Bielefelder City im Ausnahmezustand, alle Kneipen voll besetzt, rhythmische Klänge gab es allerorten, und auf den Straßen waren ausgelassene Menschen unterwegs: Angelockt wurden sie am Samstag vom Honky-Tonk-Festival, das zum dritten Mal in Bielefeld Station machte und die Innenstadt in eine große, fröhlich wogende Partymeile verwandelte.
In 26 Kneipen und Tanzlokalen traten an diesem Abend 24 verschiedene Bands auf - ein Genuss für Augen und Ohren und eine harte Probe für Stimmbänder und Tanzbein. Für knapp zehn Euro konnten die Karten im Vorverkauf erstanden werden. Ein Bändchen am Armgelenk sicherte dann den »Honky-Tonkern« den freien Eintritt in alle teilnehmenden Lokalitäten und eine lange Partynacht mit garantiert »handgemachter« Musik. Die Konzerte boten für nahezu jeden Geschmack etwas: Von Rock bis Pop, von Soul bis Funk, von Latin bis Reggae war alles dabei, was das Musikliebhaber-Herz begehrt.
»Das Festival war eine rundum gelungene Veranstaltung«, freute sich am Ende Organisator Stefan Günter von der Agentur Blues Agency aus Leipzig. »Rund 6000 Menschen waren am Samstag in Bielefeld dabei - das ist eine klare Steigerung gegenüber 2006.« Auch mit der Resonanz auf das Open-Air-Eröffnungskonzert im Neuen Bahnhofsviertel war der Veranstalter zufrieden: »Das Wetter war in diesem Jahr einfach besser als im vergangenen Jahr, und die Band "Breitner" hat ihr Publikum sofort in Stimmung gebracht.«
Aber auch in den anderen Lokalen war die Stimmung hervorragend: So brachte die Live-Cover-Band »M:Funk« im »dpa« ihr Publikum unter dem Motto »We come to funk ya« ins Schwitzen. Stilecht in weißen Anzügen präsentierten die sieben Musiker aus Hannover neben dem Hit »Everybody needs Somebody« von den »Blues Brothers« auch partytaugliche Songs von »Sister Sledge« oder »Kool and the Gang«.
Handgemachten Rock'n' Roll gab es dagegen im »Diners«. Hier spielte die Band »King Kreole« aus Leipzig mit Schlagzeug, E-Gitarre und Kontrabass zum Tanz auf. Absoluter Blickfang war dabei Sängerin Jean le Blanc, die durch wilde Grimassen und eine rockige Stimme ihr Publikum vom Schlagzeug aus anheizte.
Für viele Bielefelder war der Honky-Tonk-Abend eine gelungene Abwechslung. »Die Musik ist gut, die Stimmung ist gut und man ist flexibel in der Abendgestaltung«, meinte ein Partygänger zufrieden. Und auch die Veranstalter blicken auf einen gelungenen Abend zurück: »Es gab keine Lärmbeschwerden, alles lief sehr friedlich ab«, bedankte sich Organisator Stefan Günter bei den Bielefeldern.

Artikel vom 23.04.2007