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OWL fördert Gründer

Fonds mit fast zehn Millionen Euro gefüllt

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Gut sechs Jahre nach dem Börsenboom am Neuen Markt kehrt die Zuversicht an die Zukunft junger technologieorienterter Unternehmen zurück - auch in der Region.

Mit einem Gründerfonds Bielefeld-Ostwestfalen in Höhe von fast zehn Millionen Euro soll der Hochtechnologie-Standort in OWL nachhaltig gestärkt werden. Mit diesem Ziel haben die Sparkasse Bielefeld mit einer Einlage von vier Millionen Euro, die landeseigene NRW-Bank mit ebenfalls vier Millionen Euro und private Unternehmen mit aktuell einer Million Euro den Fonds aufgelegt. Als Fondsinvestoren erhoffen sie sich eine »marktübliche Rendite«, sind sich aber auch des Risikos bewusst. »Natürlich müssen wir die Perlen unter den Unternehmensgründungen finden, sonst gibt es ein Problem«, weiß der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bielefeld, Hans-Georg Vogt.
Der Fonds stellt so genanntes Seed Capital (Seed = Samenkorn) bereit. Es handelt sich dabei um Kapitalbeteiligungen, die Unternehmen in deren Gründungsphase finanziell unterstützen, damit sie sich mit ihren zumeist innovativen Produkten erfolgreich am Markt behaupten können. Die Gelder ab etwa 30000 Euro bis zu 500000 Euro werden zinslos bereitgestellt, die Rendite ergibt sich im Erfolgsfall durch den gestiegenen Wert der Beteiligung. Der Fonds hat eine Laufzeit von zehn bis zwölf Jahren. Nach fünf Jahren sollen die Beteiligungen gewinnbringend verkauft werden. Verwaltet wird der Fonds von der E-Capital AG in Münster.
Zielgruppe seien kleinere und mittlere Unternehmen, die langfristig weniger als 250 Beschäftigte haben und deren Jahresumsatz 50 Millionen Euro nicht übersteigt. Zudem sollten sie nicht älter als 18 Monate sein. Als Branchen kommen unter anderem Maschinenbau, Gesundheitswirtschaft, Biotechnologie sowie Energie- und Umwelttechnik in Frage.
Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) hatte das Projekt vor zwei Jahren angestoßen. Vorangetrieben wurde es neben der Sparkasse Bielefeld von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen sowie der Bielefelder Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Wege.

Artikel vom 21.04.2007