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Comeback beim Europa-Gipfel:
Frank von Behren ist wieder da

Handball-Finaltag: Flensburg baut gegen Kiel auch auf den Mindener

Flensburg (WB/dpa). Der Rahmen für Frank von Behrens Rückkehr auf das Handball-Parkett könnte größer nicht sein. Es ist das wohl bedeutendste Spiel der Vereins-Geschichte der SG Flensburg-Handewitt, das Trainer Kent-Harry Andersson für das Comeback des Rückraumspielers aus Minden nach monatelanger Verletzungspause ausgesucht hat.

»Er hat gut trainiert diese Woche. Ich wäre nicht überrascht, wenn er etwas Einsatzzeit bekommt. Es sieht sehr gut aus für ihn«, sagte Andersson vor dem Final-Hinspiel in der Champions League am Sonntag in Flensburg gegen den THW Kiel (17.30 Uhr/Eurosport live).
Auch von Behren ist froh, dass er wohl endlich wieder eingreifen kann, nachdem er schon in der Bundesliga und auch bei der Halbfinal-Niederlage im DHB-Pokal gegen den THW auf der Bank saß, ohne dabei jedoch zum Einsatz zu kommen. »Das passt ganz gut. Ich bin nicht böse darüber, dass es dieses Spiel ist«, betonte von Behren, der sich schneller als zwischenzeitlich erhofft sein Ziel mit der SG erfüllen kann - ein internationaler Titel mit der SG. In der »Hölle Nord«, wie die Spielstätte mit dem handballverrückten Flensburger Publikum genannt wird, soll im ersten Spiel der Grundstein dazu gelegt werden.
Dabei hatte von Behrens Zeit an der Förde nach dem Wechsel vom VfL Gummersbach vor der Saison mit einem herben Rückschlag begonnen. Der 30-Jährige zog sich Ende September vergangenen Jahres im Zweitrunden-Pokalspiel beim Regionalligisten DHK Flensborg einen Kreuzbandriss im linken Knie zu und musste deshalb auch auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft verzichten - ein besonders bitterer Moment für den damaligen Kapitän der DHB-Auswahl. Nach einer Operation und mehr als sechs Monaten Pause ist sein Knie wieder schmerzfrei und belastbar.
Umso mehr brennt von Behren darauf, nach Olympia-Silber in Athen 2004 und der verpassten WM-Chance nun den größten Vereins-Titel zu holen. »Wir haben eine Riesenchance. Wir werden alles versuchen«, prophezeite der BWL-Student, der seine Bundesliga-Karriere bei GWD Minden begann und in Gummersbach zum internationalen Star reifte.
Ihm sei bewusst, dass es ihm noch an Wettkampfhärte fehle, räumte von Behren ein. »Es ist schon ein Risiko. Das Training ist natürlich nicht auf dem Niveau wie so ein Spiel.« Dennoch setzt Trainer Andersson auf den 1,98 Meter großen Rückraumspieler, der in erst sieben Partien für die SG 15 Tore erzielte. »Ich spiele nur mit Spielern, die uns helfen können«, betonte der Coach.
Dies ist ganz im Sinne von Behren: »Ich werde nicht durchspielen, aber ich will der Mannschaft helfen.« Eine Option für die Abwehr ist er allemal, aber wegen der Rot-Sperre von Spielmacher Ljubomir Vranjes für das Hinspiel könnte er auch im Angriff benötigt werden.
l Fast noch wichtiger aus ostwestfälischer Sicht als das Nordderby in der Champions League sind die beiden anderen europäischen Endspiele mit Bundesliga-Beteiligung. Sollten in den deutsch-spanischen Duellen entweder der HSV Hamburg im Pokalsieger-Wettbewerb gegen Ademar Leon (Hinspiel am So. 15.15 Uhr/NDR live) oder der SC Magdeburg im EHF-Cup gegen BM Aragon (Hinspiel am Samstag, 18.30 Uhr/Eurosport 2 live), wäre der TBV Lemgo bereits als Liga-Siebter für den Europapokal qualifiziert. Siegen beide, reicht sogar Platz acht.

Artikel vom 21.04.2007