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Wird neuer Tierpflegemeister: Markus Hinker.

Esels-Geburt:
Nach Knut kam
jetzt »Kurt«

Olderdissen erhält Tierpflegemeister

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Fotos)
Gadderbaum (WB). »Knut« hat Gesellschaft bekommen. »Kurt« heißt der zweite junge Esel, der jetzt im Tierpark Olderdissen geboren ist. Markus Hinker heißt der neue Haupt-Tierpflegemeister, der sich von Juni an um beide kümmern wird.

Die beiden Vierbeiner lassen sich gut voneinander unterscheiden. Knut hat ein schwarzes Fell, Kurt ein braunes. Zurzeit toben sie zusammen mit den drei älteren Stuten und dem Hengst durch das Gehege, sind handzahm und lassen sich von den Besuchern gerne streicheln.
Am Freitag nahm auch Ex-Haupttierpfleger Hartmut Stiller den Nachwuchs in Augenschein. Die Stelle des Ruheständlers wird zum 1. Juni neu besetzt. Und zwar mit einem Tierpflegemeister. Markus Hinker (39) kommt vom Tierpark Nordhorn, war dort bislang Reviertierpfleger. Der Junggeselle und künftige Vorgesetzte der neun Tierpfleger in Olderdissen verlegt seinen Wohnsitz nach Bielefeld und bezieht Stillers ehemalige Wohnung direkt im Heimat-Tierpark. »Er wird dann überwiegend zuständig sein für die Tierpflege«, sagte Volker Brekenkamp am Freitag zum WESTFALEN-BLATT.
Im Tierpark am Teuto hat der Frühling unterdessen weiter für jede Menge Machwuchs gesorgt. So erblickten acht kleine Nutrias bei Biber und Schwan das Licht der Welt. »Es ist goldig, sie an der Futterstelle zu beobachten«, meinte Brekenkamp. Auch wenn die Geburt für ihn und Tierpfleger Dieter Boguschewski überraschend kam. »Wir haben uns darauf verlassen, dass es drei Männchen sein sollten, die wir aus dem Dortmunder Zoo erhalten hatten. Dann stellte sich heraus, dass auch ein Weibchen darunter war«, berichtet Brekenkamp. Nutrias wurden unter anderem früher sogar in der DDR privat für die Pelzzucht gehalten.
So flink wie die Nutrias sind auch die zwei Tarpan-Fohlen und die beiden Mufflon-Babys. Das Soay-Schaf ist momentan der jüngste und kleinste Vierbeiner im Park. Frischlinge gibt's beim Schwarzwild. Die Hochlandrinder teilen mit dem Nachwuchs nicht nur die Weide, sondern auch die neue Lauffläche aus Bürgersteigplatten und Rasengittersteinen. Die Silberfüchse bewachen acht kleine, neu geborene Raubtierchen.
Im Heimat-Tierpark abgegeben wurde am Freitag eine Zwerg-Fledermaus mit gerade mal drei Zentimetern Spannweite. Das possierliche Tierchen war von einem Rentner-Ehepaar am Sennestädter Reichowplatz auf dem Balkon entdeckt worden. Ein Spezialist wird sich um das Fundtier kümmern.
Die Tierpfleger in Olderdissen werden zurzeit von Sophia Schomberg unterstützt. Die Waldorf-Schülerin aus Gütersloh absolviert ein 14-tägiges Praktikum und möchte Biologin werden. »Am meisten Spaß macht es, mit dem Elektrowagen umher zu fahren«, meinte 16-Jährige, die dem Pferderevier zugeteilt ist und mit Freude auch den Stall ausmistet.
Unterdessen hat der Tierpark auch »Verluste« zu verzeichnen. Ein im Flug behinderter Waldkauz mit nur einem Augapfel, der seit acht Jahren gepflegt wurde, ist eingegangen. Zudem ist ein schwarzes Milan-Weibchen aus eigener Nachzucht gestorben. Es wurde immerhin 20 Jahre alt. Beide Kadaver wurden zur Vorsicht ins Veterinär-Untersuchungsamt nach Detmold gebracht, wo sie auf den Vogelgrippe-Virus hin untersucht werden.

Artikel vom 21.04.2007