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»Amt hat Kraft gekostet«

Nachfolge Karl Wolffs als Bezirksvorsteher noch unklar

Von Stefanie Westing
Sennestadt (WB). Für viele überraschend ist am Donnerstagabend die Ankündigung Karl Wolffs gekommen, sein Amt als Sennestädter Bezirksvorsteher niederzulegen. Nur noch bis zum Monatsende nimmt der 63-Jährige seine Aufgaben wahr.
Nur noch bis Monatsende im Amt: Karl Wolff.

»Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen«, sagte Wolff am Freitag auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage. »Das Amt hat mir Spaß gemacht, und ich habe auch viel dabei gelernt. Aber wenn man das Ehrenamt ernst nimmt, kostet es viel Kraft. Mehr, als man vorher denkt.« Seit einigen Monaten sei der Entschluss bereits absehbar gewesen. Persönliche Gründe hätten schließlich den Ausschlag gegeben.
2004 war Karl Wolff als Nachfolger von Peter van Hekeren zum Bezirksvorsteher gewählt worden. Zuvor war er bereits fünf Jahre lang Fraktionsvorsitzender der CDU in der Sennestädter Bezirksvertretung. Auch dort wird er sich künftig nicht mehr engagieren, das Mandat als Bezirksvertreter legt er ebenfalls nieder. »Entweder ganz oder gar nicht. Ich wollte nicht mit schleifender Kupplung weitermachen.« Der Vorstandsetage der Sennestädter CDU bleibt Wolff aber noch erhalten: »Jüngere Leute fehlen ja bekanntlich. Die paar, die wir haben, will ich begleiten und auch aufbauen im Hinblick auf die Wahlen 2009.«
Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Auf der Nachrückerliste für die Bezirksvertretung steht Friedrich-Wilhelm Bockermann ganz oben. Er war schon einmal Mitglied der Bezirksvertretung und wird Anfang Mai - wenn Wolff offiziell ausgeschieden ist - vom Wahlleiter angeschrieben und nach seiner Bereitschaft gefragt.
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 24. Mai wird der Nachrücker dann eingeführt. Außerdem steht die geheime Wahl des neuen Bezirksvorstehers an. Wer kandidiert, wollte Fraktionsvorsitzender Peter Flockenhaus gestern noch nicht sagen. »Wir müssen uns erst einmal orientieren.« Fest steht, dass 15 Mitglieder in der Bezirksvertretung abstimmen dürfen: sechs Vertreter der CDU, fünf der SPD, zwei der Bündnisgrünen und jeweils ein Vertreter von FDP und Bürgergemeinschaft für Bielefeld.
Die Aufgaben des Bezirksvorstehers im Mai bis zu einer Nachfolge-Entscheidung übernimmt kommissarisch die stellvertretende Bezirksvorsteherin Elke Klemens (SPD).

Artikel vom 21.04.2007