Von Marco Twente Bielefeld (WB). In einem brisanten Bielefelder Landesliga- Derby siegte der FC Türk Sport beim VfL Theesen mit 4:3 (2:3). Einen maßgeblichen Anteil an dieser Brisanz hatte allerdings Schiedsrichter Ahmet Aktan, der das Spiel mit fragwürdigen Entscheidungen ausufern ließ.
»Ich fühle mich betrogen«, zürnte Theesens Coach Andreas Brandwein noch während der Partie angesichts sehr einseitiger Entscheidungen des Referees gegen sein Team. Den Höhepunkt bildete die überzogene Rote Karte gegen Damian Solorz, der Gegenspieler Jochen Pape festhielt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein klasse Spiel, das beide Teams an der Gaudigstraße boten. Bereits nach zwei Minuten brachte Özgen Yildiz den Gast aus kurzer Distanz in Führung. Ein starker Debütant beim VfL, Florian Merker, antwortete mit einem 20-Meter-Hammer zum 1:1-Ausgleich (10.). In der Folge bestimmte Theesen eindeutig das Geschehen und verpasste durch Özgür Esen (15.) und »Ede« Hertel (21.) klare Chancen. Das verdiente 2:1 für den VfL besorgte Heinrich Mergel - er wird mit dem TuS Dornberg in Verbindung gebracht - der mitsamt Ball über FC-Keeper Kenan Düger hinweg sprang und zur Führung einschoss (23.). Diesmal konterten die Türk Sportler durch einen Kopfball-Treffer von Ilham Mamedov - 2:2 (28.). Abermals nur zwei Minuten später versenkte erneut Mergel das Leder zur 3:2-Führung für Theesen. Nach dem zitierten Platzverweis gegen Solorz verflachte das Spiel. In Halbzeit zwei beschränkte sich Theesen gezwungenermaßen auf Konter, derweil der FC Türk Sport trotz Überzahl nicht überzeugte. Der Schuss von Özgen Yildiz, der auf der Linie geklärt wurde (68.), blieb die beste Gelegenheit. Die gelb-rote Karte gegen Marc-André Kolbe (62.) wegen wiederholten Foulspiels brachte Theesens Trainer und die Anhänger des Gastgebers endgültig auf die Palme. »Das kommentiere ich nicht mehr«, war Brandwein stinksauer auf den Unparteiischen. Die Folge der zweifachen Unterzahl: Sinan Altun erzielte aus 16 Metern den 3:3-Ausgleich (73.). Die schwindenden Kräfte der Theesener nutzte Hasan Sever in der 90. Minute sogar noch zum schmeichelhaften 4:3-Siegtreffer. »Verdient. Wie es zustande kommt ist doch egal«, meinte FC-Coach Mehmet Ertunc anschließend. »Eigentlich ein Bombenspiel, das sehr unter den unglücklichen Schiri-Leistungen gelitten hat«, lautete die treffende Analyse von VfL-Manager Heinz-Werner Stork.
Drucken