Von Jörg Manthey Bielefeld (WB). Hinterher überwogen enttäuschte Mienen. Das 1:1 (0:1)-Remis gegen den Verbandsliga-Vierten SC Westfalia Rhynern empfanden viele Spieler des VfB Fichte wie eine gefühlte Niederlage. »Wir haben einen hohen Aufwand betrieben und waren dem 2:1 sicher näher als der Gegner,« resümierte Trainer Yorck Bergenthal eine Punkteteilung der unglücklichen Art. »In der zweiten Halbzeit sind wir ein hohes Tempo gegangen. Das war die obere Grenze von dem, was wir können. Leider sind wir nicht belohnt worden.« Kapitän Jannis Theermann - er hat sich vom Verein das Okay geben lassen, beim FC Gütersloh vorspielen zu dürfen - trauerte zwei Punkten hinterher. »Rhynern war in der zweiten Halbzeit doch tot.« Vor dem Seitenwechsel schnürte der VfB Fichte seinem Fußballobmann Rainer Goldmann an dessen 41. Geburtstag ein dickes Paket Langeweile. Außer einem Theermann-Kopfball im Anschluss an die dritte Schan-Ecke (24.), den Keeper Karwinkel noch irgendwie an die Latte lenken konnte, war der Unterhaltungswert gleich null. Leider hieß es zu diesem Zeitpunkt 0:1. Gleich die erste Ecke der Gäste führte zum Rückstand. Nach einer Kopfballverlängerung stand Sylvio Meyer am zweiten Pfosten sträflich frei und nickte ein (8.). Die Heimmannschaft wirkte bis zum Pausenpfiff wie gelähmt. Bewegung oder Kreativität im Spiel der »Roten«: Fehlanzeige. Der Eindruck wandelte sich. Das Eckenverhältnis von 10:3 für den VfB Fichte war beim Abpfiff nahezu identisch mit dem der Chancen. Doch nur Tolga Evcimen - vor einem Wechsel zum TuS Dornberg - wusste mit einem haltbar erscheinenden Schuss aus halblinker Position eine dieser Möglichkeiten zu verwerten (74.). »Wir sind mit guten und vielen Vorsätzen aus der Kabine gegangen,« erläuterte Bergenthal die folgenden teil sehenswerte Sturm- und Drangzeit. Sebastian Block (50.), Taner (56., 61.), Aboutou (57., 67., 90., 91.), Evcimen (51., 58. 90.); VfB Fichte kontrollierte das Geschehen und tauchte fast ein Dutzend Mal gefährlich vor Rhynerns Kasten auf. Die dickste Gelegenheit ließ Evcimen aus. Statt in der 86. Minute eine dreifache Überzahl spielerisch zu nutzen, legte er sich in der Luft quer - sein spektakulärer Seitfallzieher mutierte zu einem Aufsetzer und strich über die Latte. »Die letzte halbe Stunde war mehr als okay,« urteilte Teammanager Dirk Starke. »So ein Spiel müssen wir einfach gewinnen. Hinten haben wir nichts mehr zugelassen. Aber vorne fehlt uns einfach die Durchschlagskraft.« VfB Fichte: Peterhanwahr - Schan, Block, Aydin, Taner, Thermann, Reitemeier, S. Block (75. Smith), Jusufi (75. Hofbüker), Aboutou, Evcimen. Tore: 0:1 Meyer (8.), 1:1 Evcimen (74.).
Drucken