Anschläge irakischer Extremisten auf US-Bürger befürchtet
Berlin/Washington (dpa). Bürger und Einrichtungen der USA sind in Deutschland nach Angaben des Bundesinnenministeriums konkret von Terror bedroht. Es werden Anschläge irakischer Terroristen befürchtet. Eine Sicherheitswache steht mit einer Maschinenpistole vor dem US-Generalkonsulat in Hamburg.
»Die Drohung ist gravierend genug, so dass wir zusätzliche Schritte unternehmen mussten, um unsere Mitarbeiter zu schützen«, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, am Abend in Washington. Die USA forderten ihre Landsleute in Deutschland in einer am Freitag veröffentlichten Warnung zu erhöhter Wachsamkeit auf und verschärften die Sicherheitsvorkehrungen für diplomatische, konsularische und militärische Einrichtungen. In Kooperation mit deutschen Kräften werden US-Einrichtungen zum Teil zusätzlich gesichert. Der Berliner »Tagesspiegel« berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, Islamisten aus dem Umfeld der irakischen Terrorgruppe Ansar al-Sunna planten Anschläge. Mutmaßliche Anhänger der Gruppe sollten versucht haben, US-Einrichtungen in Süddeutschland auszuspähen. Die US-Geheimdienste verfügten darüber hinaus auch über Informationen aus dem Irak, wonach Terroranschläge in Deutschland geplant seien. Ansar al-Sunna, hervorgegangen aus der Terrorgruppe Ansar al-Islam, gelte als eine der gefährlichsten Terrorgruppen weltweit und zeichne für mehrere tausend Anschläge im Irak verantwortlich. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte: »Wir teilen die Einschätzung der Amerikaner.« Die Gefährdungslage für US-Einrichtungen in Deutschland habe sich erhöht. Das US-Außenministerium ist weiterhin besorgt über die anhaltende weltweite Bedrohung durch terroristische Angriffe, Demonstrationen und andere gewalttätige Aktionen gegen US-Bürger und US-Interessen in Übersee. Dabei könne es sich um Flugzeugentführungen und Bombenattentate handeln. Die US-Botschaft in Berlin erklärte: »Wie die deutschen Behörden wiederholt vermerkt haben, sieht sich Deutschland mit einer erhöhten Terrorismusbedrohung konfrontiert.« »Welt Online« berichtete von »irakischen Kurden und von aus dem Irak nach Deutschland einsickernden Terroristen«. Unter Berufung auf Regierungskreise hieß es, Ziele seien bereits ausgespäht worden. Für die deutsche Bevölkerung bestehe keine höhere Gefahr.
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