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Seehofer bringt
Deutsche auf Trab

Übergewicht den Kampf angesagt

Berlin (dpa). Zu viele Dicke, zu wenig Bewegung: Die Bundesregierung sagt dem Übergewicht den Kampf an und fordert die Bundesbürger zu gesünderer Ernährung und mehr Bewegung auf.Horst Seehofer will keine »Olympiade der Verbote«.
»Jeder zweite Todesfall ist auf Herz- und Kreislauferkrankungen zurückzuführen«, sagte Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) am Freitag und warnte vor den Folgen falscher Ernährung. Er wolle aber keine »Olympiade der Verbote«. Nötig sei mehr Aufklärung schon in Kindergärten und Schulen. Wichtig seien eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung.
Seehofer legt dem Bundeskabinett am 9. Mai einen Aktionsplan vor und will am 10. Mai im Bundestag eine Regierungserklärung abgeben.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) rief wie Seehofer die Bundesbürger zu gesunder Ernährung und mehr Bewegung auf. »Das ist das, was die Menschen hier in Deutschland brauchen«, sagte sie in Aachen. EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou nannte den Kampf gegen Übergewicht, schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung eine der größten Herausforderungen für die EU.
»Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit stellt vor allem auf Grund der gesundheitlichen Folgewirkungen ein Ernst zu nehmendes gesellschaftliches Problem dar, dem entgegengewirkt werden muss«, sagte Seehofer. Sein Aktionsplan setzt auf mehr Vorsorge und Aufklärung in Zusammenarbeit mit Verbänden, Vereinen, Eltern, Krankenkassen, Gewerkschaften und der Ernährungswirtschaft.
Die Zunahme der Zahl übergewichtiger Kinder soll laut einem Entwurf bis 2010 gestoppt und bis 2020 merklich verringert werden. Das Essen in Schulen, Firmenkantinen und Seniorenheimen soll gesünder werden. Gesunde Ernährung soll in Schulen einen größeren Stellenwert bekommen.

Artikel vom 21.04.2007