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Speditionsbau alarmiert Anwohner

Gewerbegebiet Ludwig-Erhard-Allee: Kühne+Nagel hat Bauantrag gestellt

Von Elke Wemhöner
und Bernhard Pierel (Foto)
Oldentrup (WB). Staus, Lärm, Abgase, steigende Gefahr für Fußgänger und Radler - in Oldentrup sind Anwohner alarmiert von den Bauplänen der Spedition Kühne+Nagel. Im Industriegebiet an der Ludwig-Erhard Allee, nördlich der Bechterdisser Straße, will sie ihre neue Niederlassung bauen.

Rund 80 Zuhörer und Betroffene hatten sich Donnerstagabend im Oldentruper Gemeindesaal an der Siekstraße eingefunden, überwiegend Anwohner der Bechterdisser-, der Ritterkampstraße und des Bentruperheider Weges. Bezirksvorsteher Andreas Rüther gab ihnen die Gelegenheit, ihre Fragen direkt an die Vertreter der Stadt und der Firma Kühne+Nagel zu richten. Mehr als eine Stunde wurde die Sitzung der Bezirksvertretung Heepen zur Bürgerversammlung.
Die Oldentruper Bürger, die direkt am Gewerbegebiet Ludwig-Erhard-Allee wohnen, weisen seit langem auf die Probleme hin. Der Müll, den die rastenden oder auch dort übernachtenden Lkw-Fahrer verursachen, sind da noch das geringere Übel. Der Verkehrsdruck auf die Ludwig-Erhard-Allee hat mit der wachsenden Zahl der sich ansiedelnden Betriebe zugenommen.
Zum Abfließen des Verkehrs zum Ostring stehen die Dingerdisser- und die Bechterdisser Straße zur Verfügung. Letztgenannte ist zudem eine von Bürgern angrenzender Lipper Gemeinden stark genutzt Pendlerstrecke. Am Verkehrskreisel im Kreuzungsbereich Erhard-Allee/Bechterdisser Straße beobachten die Anwohner immer wieder gefährliche Situationen, deren Zahl nach Ansiedlung der Post-Tochter DHL gestiegen ist.
Die Spedition Kühne+Nagel, die ein großes Areal nördlich der Bechterdisser Straße zwischen Autobahn/Erhard-Allee bis zur Einmündung Am Deltbruch nutzen will, führt nach ihrer Ansicht zu einer immensen Verkehrsbelastung, die die vorhandenen Straßen nicht verkraften können. Kühne+Nagel-Vertreter Klaus-Peter Bohnhorst und Architekt Yaha Takayanagi (Düsseldorf) erläuterten den Bauplan und wiesen daraufhin, dass auf dem Gelände nicht nur 100 Tore (am Umschlagterminal) ein schnelles Abfertigen der geschätzten 2 000 Sendungen pro Tag ermöglichen. Zudem seien als Pufferzone für wartende Lkw 13 Linien geplant, auf denen mehrere Lkw hintereinander abgestellt werden können. Der Bauantrag ist gestellt und wird derzeit im Bauamt überprüft.
Die Mängel des Kreisels (fehlende Hochborde, Zebrastreifen) sind bekannt. Der endgültige Ausbau - auch der Erhard-Allee im nördlichen Teil - soll nach Fertigstellung des Kühne+Nagel-Komplexes geschehen, betonte Hans-Werner Klemme (Amt für Verkehr). Die Kapazität dieses Verkehrsknotenpunktes sei ausreichend, verwies er auf Bauvorgaben und Verkehrszählungen.
Der von Anwohnerin Renate Hartmann namens ihrer Nachbarn schriftlich eingereichte Fragenkatalog wird - zusätzlich zu den mündlichen Infos - von der Verwaltung auch noch schriftlich beantwortet.

Artikel vom 21.04.2007