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Rückbau dauert bis 2014

Arbeiten am Kernkraftwerk Würgassen im Zeitplan

Von Torben Gocke
Würgassen (WB). Seit April 1997 sind mehr als 400 Mitarbeiter mit dem Abbau des Kernkraftwerkes Würgassen (Kreis Höxter) beschäftigt. Die Rückbaumaßnahmen sind nach Angaben der Betreibergesellschaft Eon bislang erfolgreich verlaufen.

»Wir hätten sicherlich lieber ein 30-jähriges Betriebsjubiläum mit ihnen gefeiert, als das des 10-jähriges Rückbaus«, sagte am Freitag Petra Uhlmann, Sprecherin von Eon-Kernkraft, »aber mit der Entscheidung zum Rückbau ist das Kernkraftwerk sicherlich nach wie vor ein großer wirtschaftlicher Faktor in der Region.«
700 Millionen Euro hat der Konzern für die Rückbaumaßnahmen kalkuliert. Eon ist zuversichtlich, dass die Rückstellsumme ausreichend ist und das auch der gesetzte Termin bis Sommer 2014 eingehalten werden kann. Das Unternehmen beschäftigt gegenwärtig 400 Mitarbeiter bei den Abbauarbeiten. Darunter auch sind 100 Mitarbeiter aus dem früheren Betriebsteam des Kraftwerkes.
Würgassen ist das erste Kernkraftwerk, das durch den EonKonzern demontiert wird. »Hier wird Pionierarbeit geleistet, die sowohl für die Fachwelt als auch für Besucher sehr interessant ist«, so Petra Uhlmann. Etwa 40 000 Besucher haben die Maßnahmen bislang besichtigt, was das Ausmaß des Interesses mehr als deutlich aufzeigt.
Der Höxteraner Landrat Hubertus Backhaus rief das Jahr 1968 in Erinnerung und betonte, wie erwartungsvoll die Menschen aus der Umgebung die beginnenden Baumaßnahmen verfolgten. »Angst vor der Atomenergie hatte niemand - ganz im Gegenteil. Viele Handwerker aus der Region waren damals an dem Bau beteiligt und jeder blickte sehr zuversichtlich auf das, was da im Entstehen war. Technikfeindlich waren die Leute hier noch nie. Die Demonstranten, die es vor unserem Kernkraftwerk gab, mussten immer aus der Ferne herangefahren werden.« Auch Beverungens Bürgermeister Haase gab dem Konzern zu verstehen: »Technik und Fortschritt sind in der Region immer willkommen.«
Die Gründung einer Niederlassung der Eon-Tochter »Dekonta« in Beverungen sahen die Beteiligten als gute Grundlage für eine künftige Kooperation. Die »Dekonta« Niederlassung beschäftigt 160 Mitarbeiter in der Region und ist maßgeblich an den Rückbauarbeiten am Würgassener Kraftwerk beteiligt.

Artikel vom 21.04.2007