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Wichtiges Fundament
der Standortsicherung

Sparkasse, Stadt und IHK präsentieren Gründerfonds

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Eberhard David spricht von einem Glückstag für den Wirtschaftsstandort Bielefeld. Thomas Niehoff erwartet einen Impuls für die Hochtechnologie vor Ort. Kurz: Der neue Gründerfonds »Bielefeld - Ostwestfalen« gibt kreativen Köpfen das entscheidende Kapital, um als Selbständiger vor Ort zu bleiben.

Jungen technologieorientierten Unternehmen stehen künftig in Bielefeld und der Region fast zehn Millionen Euro zur Verfügung. Die Sparkasse Bielefeld, die NRW-Bank und private Investoren haben den Gründerfonds gemeinsam aufgelegt; vier Millionen kommen von der Sparkasse, vier von der NRW-Bank. Was IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff besonders freut: »Wir stießen bei allen Gesprächen in der Wirtschaft auf großes Interesse.« Eine Million Euro kommt deshalb von Unternehmerpersönlichkeiten der Region: Verantwortung für den Standort und Überzeugung vom Potenzial des Wissenschaftsstandortes OWL.
Knapp zwei Jahre dauerte die Vorbereitung des Konzepts, das auf der Basis des »Seed Capital« (englisch: Saat) funktioniert und das auf eine Anregung von Oberbürgermeister David zurück geht. Sparkassenvorstand Michael Fröhlich, WEGE-Chef Wolfgang Smode und Thomas Niehoff gelang es, vier Millionen Euro der NRW-Bank für Bielefeld locker zu machen. Es gibt, wie Vorstandschef Hans-Georg Vogt betont, so viele »hidden champions«, verborgene Spitzenforscher in Bielefeld, dass ein solcher Fonds einfach eine Notwendigkeit ist, um Existenzgründungen am Ort zu stärken und das Abwandern von Wissen zu verhindern. David: »Ziel ist es, Wissenschaft in Wirtschaft umzuformen.« Das Spektrum reicht von Biotechnologie und Maschinenbau bis zu IT sowie Energie- und Umwelttechnik.
Der Fonds, für den in den kommenden Wochen alle Verträge unterschrieben werden, firmiert als GmbH & Co. KG. Komplementär ist eine zu gründende 100-Prozent-Tochter der Sparkasse (Gründerfonds Management GmbH), als Kommanditisten (Investoren) agieren Sparkasse, NRW-Bank sowie private Investoren.
Mit Dr. Michael Lübbehusen übernimmt ein promovierter Physiker der Münsteraner eCapital AG das Fondsmanagement. Er soll auch als »Scout« in den Denkfabriken und Laboren nach vielversprechenden Entwicklungen fahnden. Mittel ab 30 000 Euro stellt der Fonds für fünf Jahre bereit. Wenn die Anteile nach fünf Jahren an den Gründer oder Einleger veräußert werden, geht der Erlös samt Wertsteigerung zurück in den Fonds - und ermöglicht neue Gründungen. Fröhlich: »Die Sache entwickelt sich stetig. Die ganze Region wird einbezogen.«

Artikel vom 21.04.2007