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Kompromiss
in Bronze

Behindertenfußball


Tunis (dpa). Die Fußballer der deutschen Nationalmannschaft für Menschen mit Behinderung dürfen ihre bei der Weltmeisterschaft 2006 gewonnenen Bronze-Medaillen endgültig behalten. Wie der Deutsche Behinderten-Sportverband (DBS) am Freitag mitteilte, hat der Weltverband INAS-FID auf seiner Generalversammlung in Tunis entschieden, dass die Disqualifikation der deutschen Elf zwar formell bestehen bleibe, die Fußballer aber ihre Medaillen nicht zurückgeben müssten.
»Wir empfinden eine tiefe Erleichterung. Sowohl die Spieler als auch unsere nationalen Sachverständigen sind rehabilitiert«, sagte DBS-Präsident Karl Hermann Haack in Tunis.
Bei der WM 2006, bei der auch in Bielefeld, Stemwede und Gütersloh gespielt worden war, waren nur Sportler zugelassen, deren Intelligenzquotient nicht höher als 75 sein durfte. Das Spiel um den dritten Platz hatte der Gastgeber 4:0 gegen Südafrika gewonnen. Zwei Monate später aber stellte die INAS-FID die national durchgeführten psychologischen Tests, die zur Ermittlung des Intelligenzquotienten führten, in Frage und disqualifizierte den Gastgeber. Der DBS wird als WM-Ausrichter nun einen weiteren Satz Bronzemedaillen anfertigen und den Südafrikanern zukommen lassen.

Artikel vom 21.04.2007