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Die angehenden Sozialversicherungs-Fachangestellten (v.l.) Sebastian Großmann, Christian Meier zu Wichern und Enrico Eisner schrieben eine Klausur, als ihre Berufsschulklasse SV 025 das Gebäude verlassen musste.Soysal Caglar, Mareike Grieger, Romeo Baumann und Saskia Meyer (v.l.) besuchen die Klasse HK 1a des Berufskollegs. Sie saßen zum Zeitpunkt der Evakuierung im obersten Stockwerk des Gebäudes, Zimmer 421.

»Ich dachte zuerst an einen schlechten Scherz«

Schüler schildern ihre Eindrücke und Beobachtungen - Klausur muss wiederholt werden


Von Lars Rohrandt (Text und Fotos)
Brackwede (WB). Die Mehrheit der Schüler ist nach Hause gefahren, nachdem sie das Gebäude verlassen musste. Auf den anliegenden Parkplätzen und dem Fußweg zur Stadtbahn-Haltestelle »Rosenhöhe« warteten dagegen diejenigen, die beispielsweise noch wichtige Unterlagen oder Schlüssel in den Klassenräumen zurückgelassen hatten.
Dazu gehörten auch die 17-jährigen Soysal Caglar, Mareike Grieger, Romeo Baumann und Saskia Meyer aus der Klasse HK 1a (Bachelor Kaufmännische Assistenz) sowie die angehenden Sozialversicherungs-Fachangestellten Sebastian Großmann, Christian Meier zu Wichern und Enrico Eisner aus der Klasse SV 025.
»Wir hatten gerade Betriebsrechnungswesen, als wir unseren Raum im obersten Geschoss verlassen sollten. Ich dachte da zuerst an einen schlechten Scherz«, sagte die Brackwederin Saskia Meyer. »Als wir draußen waren, habe ich sofort meine Mutter angerufen.« Mareike Grieger aus Hillegossen gab zu: »Zunächst hatte ich ganz schön Angst. Wir hatte keine Zeit, unsere Sachen einzupacken.«
Der Senner Soysal Cagler hatte beim Verlassen des Gebäudes beobachtet, dass viele Schüler »sehr aufgeregt« gewesen seien. »Draußen haben wir dann gewartet, bis wir unsere Sachen holen konnten. Die mussten wir ja wieder haben. Schließlich schreiben wir diesen Freitag eine Politik-Klausur«, ergänzte Romeo Baumann.
Ihre Klausur im Fach Rechnungswesen wird dagegen die »SV 025« wiederholen müssen. Sebastian Großmann (22 Jahre alt), Enrico Eisner (21; beide aus Bielefeld) und der Bünder Christian Meier zu Wichern sowie deren Klassenkameraden wurden während der schriftlichen Prüfung aufgefordert, den Unterrichtsraum zu verlassen. »Alles verlief ruhig«, sagte Eisner. »Wir haben dann vor dem Gebäude gewartet, weil wir unsere Sachen, teilweise auch Autoschlüssel, im Raum zurückgelassen hatten«, ergänzte Großmann
Um 12.20 Uhr war es dann soweit: Die Schüler konnten in ihre Räume gehen, 40 Minuten nach den Lehrern. Für diejenigen, die noch Unterricht hatten, ging es nach dem Stundenplan weiter. Schulleiter Dr. Wolfgang Kehl wies beispielsweise die anwesenden Wirtschaftsgymnasiasten an, ihre Mitschüler per Telefonkette zurück in den Unterricht zu beordern.

Artikel vom 20.04.2007