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Deutscher Film ist in Cannes
stark vertreten

Filmfestival feiert 60. Geburtstag

Paris (dpa). Das Filmfestival in Cannes feiert seinen 60. Geburtstag in diesem Jahr mit einer Wettbewerbs-Mischung aus bisherigen Palmen-Gewinnern und Newcomern. Auch der deutschsprachige Film ist in der Konkurrenz gut vertreten.Eingeladen: Fatih Akin mit »Auf der anderen Seite«.
Feiert Weltpremiere: Robert Thalheim.Fotos: dpa

Der türkisch-stämmige Hamburger Fatih Akin zeigt sein Drama »Auf der anderen Seite« mit Hanna Schygulla. Der Österreicher Ulrich Seidl hat mit »Import, Export« mit der Schauspielerin Susanne Lothar ein Ticket nach Cannes bekommen. »Wir wollten große Namen und jungen Nachwuchs vereinen«, sagte der Präsident des berühmtesten Festivals der Welt, Gilles Jacob. Von den 22 Regisseuren, die vom 16. bis 27. Mai mit ihren Werken in den Wettbewerb um die Goldene Palme gehen, sind 13 erstmals im Rennen um den Hauptpreis dabei. Der Hongkong-Chinese Wong Kar-Wai, ein alter Bekannter an der Croisette, eröffnet den Reigen mit »My Blueberry Nights«. Die amerikanische Jazz-Sängerin Norah Jones gibt in der Liebesgeschichte an der Seite von Hollywoodstar Jude Law ihr Schauspieldebut.
Die amerikanischen Brüder Joel und Ethan Coen wurden mit »No Country For Old Men« eingeladen, Quentin Tarantino zeigt seinen Action-Film »Death Proof«. Drei Jahre nach der Goldenen Palme für den kritischen Dokumentarfilm »Fahrenheit 9/11« über den Anti-Terror-Krieg von US- Präsident George W. Bush reist auch der US-Regisseur Michael Moore wieder nach Frankreich. Diesmal stellt er außer Konkurrenz den Dokumentarfilm »Sicko« über die Mängel im amerikanischen Gesundheitssystem vor. Außer Konkurrenz läuft auch der jüngste Film »Ocean's 13« von Steven Soderbergh, der mit dem dritten Teil seiner Ganoven-Saga gleich eine Armada internationaler Stars ins Festivalpalais bringen wird, darunter Catherine Zeta-Jones, George Clooney, Matt Damon, Brad Pitt, Al Pacino und Andy Garcia.
In einer Sondervorführung präsentiert Volker Schlöndorff sein unter anderem in Kasachstan gedrehtes Werk »Ulzhan«, das als deutsch-französisch-kasachische Koproduktion entstanden ist. In der Reihe »Un certain regard« läuft »Am Ende kommen Touristen« von Robert Thalheim (32) als Weltpremiere. Thalheims zweiter Spielfilm nach »Netto« erzählt von einem deutschen Zivildienstleistenden in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz. In der offiziellen Kurzfilmauswahl »Cinéfondation« wird »Halbe Stunden« von dem Berliner Filmstudenten Nicolas Wackerbarth präsentiert. In der diesjährigen Jury sitzen unter anderem Regisseur Stephen Frears und Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk.

Artikel vom 20.04.2007