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Der FC Gütersloh
gratuliert schon

Enteilter SC Verl steht vor Aufstieg

Gütersloh/Verl (dh/sba). FC Gütersloh 2000 gegen den SC Verl. Normalerweise elektrisiert dieses Derby in der Fußball-Oberliga Westfalen schon Wochen vor dem Anpfiff die Fans in beiden Lagern. Doch vor dem Spiel an diesem Samstag ist alles anders.FC Güterslohs Interimstrainer Jörg Retzer.
SC Verls Trainer Mario Ermisch.

Denn sportlich liegen zwischen beiden Klubs Welten. Hier der SCV, der mit acht Punkten Vorsprung und einem Nachholspiel in der Hinterhand die Tabelle souverän anführt. Die Frage lautet nur noch, wie frühzeitig der Klub von der Poststraße nach vierjähriger Abstinenz den Sprung zurück in die Regionalliga Nord schafft.
Dort der FCG, der auf Platz fünf schon neun Zähler hinter den Verlern notiert und eigentlich außerhalb der Meisterschaftskonkurrenz spielend. Denn mit dem Verzicht auf die Beantragung der Regionalliga-Lizenz haben sich die Dalkestädter bereits Anfang März sämtlicher Aufstiegschancen beraubt.
So muss sich das Derby anderweitig seine Reizpunkte suchen. »Ich will mit dem FCG Meister werden, der SC Verl kann von mir aus als Tabellenzweiter aufsteigen. Für einen Derbysieg würde ich mein Leben lassen«, übertreibt Christian Knappmann, erst im Winter vom KFC Uerdingen zum FC Gütersloh gestoßener Mittelstürmer, der in zehn Oberligapartien schon acht Tore für die Dalkestädter erzielt hat. Pikant: »Knappi«, Vertrag bis 2008, soll auf dem Wunschzettel der Verler stehen: »Ich weiß, dass Interesse besteht.«
Dagegen fällt das Trainerduell zwischen Verls Mario Ermisch und seinem ehemaligen »Co« Thomas Stratos aus, nachdem sich der FCG vom Ex-Profi getrennt hat und die Saison mit Interimscoach Jörg Retzer (vom Bezirksligisten FC Gütersloh II) beenden wird. Die Serie von sechs Spielen ohne Niederlage will Retzer nach seinem mit 1:0 beim VfL Bochum II gelungenen Debüt natürlich auch gegen den SC Verl fortsetzen.
Noch beeindruckender ist freilich die Erfolgsgeschichte des Oberliga-Tabellenführers. Seit 17 Pflichtspielen hat der SC Verl nicht mehr verloren. »Dennoch sind wir keineswegs Favorit, für mich ist es ein Duell auf Augenhöhe, auch wenn die Tabelle was anderes sagt«, stapelt Ermisch tief. Diesmal ist eben alles anders.

Artikel vom 20.04.2007