Von Stefanie Westing und Lars Rohrandt Bielefeld (WB). Aus Angst vor einer Gewalttat ist gestern Morgen das Rudolf-Rempel-Berufskolleg an der Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede geräumt worden. Etwa 2200 Schüler waren betroffen. Polizisten sorgten dafür, dass sich während der Durchsuchung des Gebäudes kein Schüler dem Haupteingang näherte. Grund war die Befürchtung, dass sich jemand auf dem Dach versteckt haben könnte.Foto: Berhard Pierel
Hintergrund der Evakuierungsaktion waren die Beobachtungen einer 16 Jahre alten Schülerin. Sie hatte eine »männliche Person« in das Gebäude gehen sehen, die unter dem Pullover einen Gegenstand trug, der eine Waffe hätte sein können. Die Jugendliche meldete ihre Befürchtungen der Schulleitung, die wiederum in Rücksprache mit der Polizei entschied, die Schule zu räumen. Während die Mitschüler das Gebäude verließen, stand die 16-Jährige mit der Polizei am Eingang und versuchte, den Mann ausfindig zu machen, den sie zuvor mit einer möglichen Waffe gesehen hatte. Dieser Versuch der Gegenüberstellung verlief erfolglos. Drei Stunden lang durchsuchten anschließend Polizisten und Lehrer die verwinkelte Schule, fanden aber nichts. »Wir wollten kein Risiko eingehen«, betonte Schulleiter Dr. Wolfgang Kehl später. »Niemand sollte gefährdet werden.« Auch Erhard Küster, Erster Polizei-Hauptkommissar der Wache Süd, nahm die Hinweise der Schülerin ernst. Die junge Frau sei als glaubwürdig eingestuft worden. Außerdem habe die zunehmende Kette von Gewalt an Schulen auch vor den Bewertungskriterien der Polizei nicht Halt gemacht, sagte Küster. Er gehe davon aus, dass das Blutbad an der Universität in Virginia / USA vom Montag, bei dem 33 Menschen starben, die Schülerin bewogen habe, ihre Beobachtungen zu melden. Gegen 12.15 Uhr durften die Schüler zurück ins Gebäude, der Nachmittagsunterricht fand ganz normal statt. Die Ermittlungen der Polizei dauern noch an. Einsatzleiter Küster geht aber von einem Fehlalarm aus. Lokalteil
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