Das Rudolf-Rempel-Berufskolleg vereint Berufsfachschule, Berufsschule, Wirtschaftsgymnasium und Fachoberschule unter einem Dach. Alle Schulen arbeiten vorwiegend im kaufmännischen Bereich. Nach Angaben des Schulleiters Dr. Wolfgang Kehl besuchen aktuell 4592 Schüler das Kolleg. Sie werden unterrichtet von 188 Lehrkräften. Das Kolleg hat sich aus einer am 15. Oktober 1894 gegründeten Fortbildungsschule entwickelt. Benannt wurde es nach Rudolf Rempel (1815 bis 1868), der den Kaufmannsberuf im Bielefelder Handelshaus Bertelsmann & Sohn erlernte, bereits mit 21 Jahren ein eigenes Einzelhandelsgeschäft gründete, später unter anderem als Mitbegründer an der Nähmaschinenfabrik Baer & Rempel beteiligt war. Darüber hinaus engagierte er sich politisch, schloss sich schon in jungen Jahren der demokratischen Partei an und setzte sich insbesondere für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Leinenweber ein. In seinen Forderungen nach »Volkssouveränität« und einer »Verfassung auf breitester demokratischer Grundlage« ging Rempel in der Revolution von 1848 bis zur äußersten Grenze, wurde sogar steckbrieflich gesucht. Er floh nach Paris, wurde aber 1849 freigesprochen und kehrte in seine Heimatstadt Bielefeld zurück.
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