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»Friede denen in der Ferne«

Paul-Gerhardt: Kirche besetzt - Gemeinde lebt


Bielefeld (gge). Die Besetzung der Paul-Gerhardt-Kirche seit nunmehr 27 Tagen bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das Gemeindeleben. Mehr als 40 Personen drängten sich gestern Nachmittag beim Seniorennachmittag im benachbarten Pfarrheim an der Diesterwegstraße. »Friede, Friede, denen in der Ferne und denen in der Nähe...« (Jes.,57,19) ruft Pfarrer Ulrich Wolf Barnett ihnen, die Bibel zitierend, zu. Hermann E. Geller (66) von der Bürgerinitiative für den Erhalt der Kirche kontert mit heftiger Kritik an der Raumpolitik der Kirchengemeinde Neustadt-Marien: »Hier steht alles leer und nur aus lauter Willkür werden die alten Menschen ins Pfarrheim gepfercht.«
Pfarrer Wolff-Barnett verteidigt den Austausch der Schlösser zum Gemeindesaal und den übrigen bislang zum Beispiel auch von der Krabbelgruppe genutzten Räumen als Reaktion auf die Besetzung. Margarete Kunert (70) findet es dagegen wie auch Hilma Munkelt (61) »nicht okay«, nun mit weniger Platz auskommen zu müssen.
Das Thema »Strafanzeige« und »Schlichter« wird nicht öffentlich diskutiert. Dafür referiert Doris Oelenschläger über Jochen Klepper. Und Renate Restemeier freut sich, neu in den Beirat der Neustädter Mariengemeinde berufen worden zu sein. Vor dem Kirchturm mit den schwarzen Fahnen zitiert derweil eine große Boulevard-Zeitung Marlene Dietrich (»Nörgeln ist der Tod der Liebe«), um zu betonen: »Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht«.

Artikel vom 20.04.2007