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Praxisnahes Studium
eröffnet beste Chancen

Fachhochschule stellt drei neue Studiengänge vor

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Zum Wintersemester 2007/08 beginnen an der Fachhochschule drei ganz neue Studiengänge. Allen dreien sind deutliche Vorteile gemeinsam: starker Praxisbezug, beste Vernetzung mit anderen Bildungseinrichtungen, hohe Qualifizierung für den Beruf.

Die neuen Studiengänge
- Soziale Arbeit (Bachelor)
- Pädagogik der Kindheit (Bachelor) und
- Angewandte Sozialwissenschaften (Master)
wurden gestern in der FH für Sozialwesen an der Kurt-Schumacher-Straße vorgestellt. Der Dekan, Prof. Kurt Johnen, betonte, man reagiere mit den zwei »generalistischen« (breitgefächerten) Bachelor-Studiengängen und dem »profilierten« (spezialisierten) Master auf gesellschaftliche Erfordernisse und auf die Wünsche großer sozialer Träger.
Zum Wohle der Studenten: »Wir verkürzen das Studium beim Bachelor von sieben auf sechs Semester«, sagt Johnen. Beim Master erhöht sich die Semesterzahl von acht auf zehn. »Die Studenten erhalten ein Handbuch mit der Beschreibung aller Module, das das Studium übersichtlicher und transparenter macht. Jeder Student kennt seine Arbeitsbelastung genau, wird berufsorientiert ausgebildet und wissenschaftlich hochqualifiziert.«
Letzteres bezieht sich vor allem auf den Master-Studiengang, der - ein Novum! - zum Einstieg in den Höheren Dienst befähigt und - ohne Zusatzsemester! - zur Promotion berechtigt. Die ersten Einsteiger in diese Form der Ausbildung könnten diplomierte Erzieher(innen) sein, die aus ihrer bisherigen Berufserfahrung beispielsweise über spezifische Probleme junger Spätaussiedler forschen wollen.
l Soziale Arbeit
Pro Semester werden 60 Einschreibungen zugelassen. Bislang (ohne Studiengebühren) gab es 900 Bewerber - auch wenn diese Zahl kleiner wird, entscheidet wohl der Notendurchschnitt (vermutlich 2,1 und besser). »Die bisherigen Studiengänge Sozialarbeit und Sozialpädagogik werden zusammengeführt«, sagt die Studiengangssprecherin Prof. Silvia Pöld-Kramer. »Aus dem alten Grund- und Hauptstudium wird ein selbständig zu planendes Phasenstudium. Die Absolventen, haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weil sie trotz breiter Wissensvermittlung früher individuell orientieren.«
l Pädagogik der Kindheit
Pro Semester werden 30 Einschreibungen zugelassen. »Deutschland ist Schlusslicht in der vorschulischen Bildung«, sagt die Studiengangssprecherin Prof. Cornelia Giebeler. »Wir reagieren darauf mit engen Kooperationen mit Fachschulen und Berufskollegs - und das auch auf internationaler Ebene. Die Anforderungen von Wohlfahrtsverbänden und Bildungsministerium werden gebündelt, deutsche Traditionen mit internationalen Standards verknüpft.«
l Angewandte Sozialwissenschaften
Pro Jahr (!) werden 30 Einschreibungen zugelassen. Das Studium erlaubt drei Anwendungsbereiche: Bildung und Entwicklung, Interkulturalität/Global Social Work sowie Gesundheit und Soziale Sicherung. »Es ist eng mit der Praxis und mit der Uni Bielefeld verzahnt und eröffnet attraktive Karrierechancen«, sagt Prof. Regina-Maria Dackweiler.
Einen Nachteil allerdings hat die Struktur der Module: Es bleibt keine Zeit, um nebenher in Jobs Geld zu verdienen. »Das Studium wird man sich durch Kredite finanzieren müssen«, sagt Johnen. Wo dieses System münden wird, weiß derzeit noch niemand - für die Banken kündigt sich allemal ein lukratives Geschäft an.

Artikel vom 19.04.2007