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Schwester gesteht vier Tötungen

Prozessauftakt: Anklage wirft Charité-Mitarbeiterin sechs Fälle vor

Vier Tötungen gestanden: die Angeklagte (54). Foto: Reuters

Berlin (dpa). Die wegen sechsfachen Mordes angeklagte Krankenschwester der Berliner Charité hat zum Prozessauftakt gestanden, vier schwer kranke Patienten umgebracht zu haben.
Sie habe letztlich zum Wohle der Patienten und in deren Willen gehandelt, betonte die 54-jährige Angeklagte gestern in einer Erklärung, die am Berliner Landgericht verlesen wurde. Sie bitte die hinterbliebenen Angehörigen um Vergebung: »Ich bedauere, dass ich mit meiner Hand in das Schicksal von Menschen eingegriffen habe. Ich weiß im Nachhinein, dass das nicht richtig war.«
Die Staatsanwaltschaft legt der Frau sechs Morde sowie zwei Mordversuche an Europas größtem Universitätsklinikum zur Last. Die Krankenschwester bestritt in ihrer Erklärung jedoch die restlichen angeklagten Fälle. In einem soll sie einer 48 Jahre alten Frau mit schwerer Herzmuskelschwäche eine Überdosis eines Blutdrucksenkers gespritzt haben, während der Ehemann der Kranken arglos am Bett saß. Ankläger Thorsten Neudeck: »Sie hat sich aus Machtwillen als Herrscherin über Leben und Tod aufgespielt.«

Artikel vom 19.04.2007