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VfB Stuttgart im
finalen Süd-Duell

1:0 - da Silva wirft Wolfsburg heraus

Von Klaus Lükewille
Wolfsburg (WB). Das deutsche Pokalfinale wird zum Süd-Duell. Am 26. Mai treffen in Berlin der VfB Stuttgart und der 1. FC Nürnberg aufeinander. Einen Tag, nachdem die Franken Eintracht Frankfurt mit 4:0 ausgeschaltet hatten, setzten sich die Schwaben mit 1:0 beim VfL Wolfsburg durch. Antonio da Silva erzielte das Siegtor.

Vor dem Anpfiff gab es für den VfL die leider schon erwartet schlechte Kunde. Aus München meldete Stürmer Mike Hanke nach seiner dort erfolgten Operation am Knöchel, dass er in dieser Saison nicht mehr spielen kann. Vom Krankenbett aus drückte er seiner Mannschaft die Daumen. Das war auch nötig. Denn von den bisherigen vier Pokal-Duellen mit dem VfB konnte Wolfsburg nicht eines gewinnen. Bei Versuch Nummer fünf wollte Isaac Boakye an seiner eigenen Statistik arbeiten. Mit Arminia Bielefeld hatte er in den vergangenen beiden Pokal-Jahren jeweils das Halbfinale erreicht - und es beide Male verloren.
Endlich mal nach Berlin, doch diese Reisepläne gerieten schnell in Gefahr. da Silva jagte VfL-Torhüter Jentzsch schon nach 16 Minuten einen Freistoß ins Netz. Danach kontrollierte der Dritte der Bundesliga die Partie souverän. Die »Wölfe« hatten nur wenig Biss. Sie steigerten sich erst nach der Pause und wähnten sich in der 52. Minute wieder mitten drin im Spiel. Aber Schiedsrichter Stark verweigerte einem Treffer von Marcelinho wegen Abseits zu Unrecht die Anerkennung. »Er hat eigentlich gut gepfiffen. Aber in dieser entscheidenden Situation muss ich ihm einen Vorwurf machen«, kritisierte VfL-Trainer Klaus Augenthaler, »es geht hier schließlich um Millionen.« Bis zum Ende rannte seine Elf dem Rückstand vergeblich hinterher. Und Stuttgart blickt nun dem finalen Süd-Derby mit Nürnberg entgegen. »Für uns geht ein Traum in Erfüllung«, jubelte Manager Horst Heldt, »ich freue mich tierisch.«
Auch Wolfsburgs Torhüter Jentzsch gratulierte: »Wir haben gekämpft, aber uns fehlte die Durchschlagskraft. Stuttgart war cleverer.« Wolfsburg muss sich nun auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren. Samstag kommt Bielefeld, um dessen Ex-Trainer Thomas von Heesen sich der VfL weiter als Sportdirektor bemüht. Die Entscheidung soll Ende April fallen.
Wolfsburg: Jentzsch - Quiroga, Madlung, Hofland, van der Heyden - van der Leegte, Santana (87. Hill) - Makiadi (78. Möhrle), Marcelinho (90.+2 Karhan), Krzynowek - Boakye
Stuttgart: Hildebrand - Osorio, Meira, Delpierre, Magnin - Pardo - Hilbert (90.+3 Beck), da Silva (73. Bierofka), Khedira - Streller (52. Lauth), Cacau
Schiedsrichter: Stark (Ergolding)
Zuschauer: 29 000
Tor: 0:1 da Silva (16.)

Artikel vom 19.04.2007