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Christian Klar

Hat sich etwas geändert?


Unterstellt, Christian Klar hat vor 30 Jahren wirklich nicht selbst auf dem Motorrad gesessen und den damaligen Generalbundesanwalt Siegfried Buback erschossen. Dennoch muss es schon wundern, dass sich aufgrund dieser »Information« Bubacks Sohn Michael jetzt für eine Begnadigung Klars einsetzt. Noch am Ostersamstag hatte er ein solchen Akt seitens des Bundespräsidenten abgelehnt. Natürlich nimmt man es Michael Buback ab, dass das Geschehen nun für ihn eine ganz andere Bedeutung hat. Doch sollte er nicht die anderen Opfer vergessen, die Klar auf dem Gewissen hat.
Fakt ist doch weiterhin: Klars reguläre Entlassung ist frühestens im Januar 2009 möglich. Gnade darf es aber nur geben, wenn er sich endlich an der Aufklärung der schlimmen RAF-Verbrechen beteiligt. Auch fehlt bei ihm jede Distanzierung vom bewaffneten Kampf. Das sollte doch das Mindeste sein, was man von jemandem erwarten kann, der um Gnade bittet.
Ist es wirklich nur Zufall, dass diese vagen Informationen über das Buback-Attentat jetzt zeitgleich mit einem Brief Klars an Horst Köhler bekannt werden? In dem Brief erläutert er sein umstrittenes Grußwort, und wie überrascht er über die Reaktionen sei. Doch das Grußwort war keine normale Kapitalismuskritik, da kam wieder der frühere Klassenkämpfer zu Vorschein.
Man wird den Verdacht nicht los: Das alles sieht nach einer konzertierten Aktion aus. Dirk Schröder

Artikel vom 19.04.2007