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Berufsleben für Reiter und Pferde

Willfried Schober (76) mit dem Goldenen Meisterbrief ausgezeichnet


Bielefeld (hz). Fast sein ganzes Berufsleben hat er dem Reitsport gewidmet, und auch heute im Ruhestand ist der rüstige Rentner noch quer durch das Bundesgebiet für Ross und Reiter unterwegs. Willfried Schober (76) ist gestern von Innungsobermeisterin Angela Huhle mit dem Goldenen Meisterbrief ausgezeichnet worden. Vor 50 Jahren, am 17. April 1957, hatte Schober nach nur sechs Jahren Gesellenzeit per Sondergenehmigung am Deutschen Modeinstitut in München seine Meisterprüfung im Fach Herrenschneider abgelegt.
Schober sieht sich weniger als Schneider denn als Handwerksmeister. Im Anschluss an die Lehrzeit in den Jahren 1947 bis 1950 und einen beruflichen Abstecher nach München (1955 bis 1957) übernahm der heute 76-Jährige das Bielefelder Geschäft des 1951 verstorbenen Vaters.
War die im Jahr 1892 gegründete Firma »Uniform-Schober« des Vaters noch auf das klassische Schneiderhandwerk spezialisiert, so führte der Sohn den Betrieb zielstrebig in Richtung Reitsport. Das Geschäft »Reitsport-Schober« an der Hermannstraße dürfte Pferdefreunden immer noch ein Begriff sein. Aus Altersgründen und weil ein Nachfolger fehlte mussten Willfried Schober und seine Frau Margitta am 31. Mai 2000 den Betrieb aufgeben. Bis dahin hatte man sich auch international einen Namen gemacht: Reitsportausrüstung ging nach Namibia, Costa Rica und zur Deutschen Botschaft Moskau, selbst Prinzessin Anne von Großbritannien zählte zur Kundschaft.
Heute ist Willfried Schober, der vor 33 Jahren an der Deutschen Reit- und Fahrschule in Warendorf den Arbeitskreis »Ausrüstung für Reiter und Pferd« mitbegründet hatte, bundesweit als Berater für Sattel- und Lederzeug gefragt. Nur sein Hobby des Reitens (»Ein wunderbarer Ausgleich zum Beruf!«) musste der Bielefelder aus Altersgründen aufgeben.

Artikel vom 18.04.2007