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17-Jähriger
nicht in Haft

Tödlicher Bahnunfall


Bielefeld (hz). Der 17-Jährige, der gestanden hat, am vergangenen Samstag seinen 16-jährigen Freund Igor S. vor eine Stadtbahn gestoßen zu haben, muss nicht in Untersuchungshaft. »Die Tat mit tödlichem Ausgang geschah nicht mit Vorsatz, sondern fahrlässig«, begründete Polizeisprecher Martin Schultz, warum der Jugendliche auf freiem Fuß bleibt. Außerdem lägen nach dem Geständnis des 17-Jährigen keine Haftgründe wie etwa Verdunklungsgefahr vor.
Wie berichtet, war es am Samstagabend auf dem Hochbahnsteig der Haltestelle »Schüco« zu einer Rangelei zwischen den beiden Jugendlichen gekommen. Igor S. fiel nach einem Stoß des 17-Jährigen auf die Gleise und wurde von der anfahrenden Stadtbahn zwischen einem Waggon und dem Hochbahnsteig zerquetscht. Die Ermittlungen der Polizei hatten ergeben, dass das 16 Jahre alte Opfer nicht vorsätzlich, sondern versehentlich von seinem Freund gestoßen worden war.
Gegen die beiden 24 und 28 Jahre alten Begleiter der zwei Jugendlichen sind die Ermittlungen eingestellt worden. »Diese Männer sind lediglich Zeugen«, stellte Staatsanwalt Hans-Dieter Heidbrede gestern klar, dass keine weiteren strafrechtlichen Konsequenzen folgen werden. Dagegen soll sich der 17-Jährige vor einem Jugendrichter wegen fahrlässiger Tötung seines Freundes Igor S. verantworten müssen.

Artikel vom 18.04.2007