Evangelisches Krankenhaus und »Valeo« schulen junge Assistenzärzte
Bethel (WB). 70 junge Assistenzärzte lernten jetzt in Bielefeld Grundlagen der Chirurgie. Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) und »Valeo«, der Verbund Ev. Krankenhäuser in Westfalen, hatten das Kompaktseminar gemeinsam mit dem Berufsverband der deutschen Chirurgen organisiert.
Im Jugendgästehaus bei Dürkopp »Tor 6« herrschte eine Woche lang Workshop-Atmosphäre. Aus ganz Deutschland kamen die jungen Ärzte zusammen, die am Anfang ihrer Ausbildung zum chirurgischen Facharzt stehen. »Seminar Basischirurgie« war der Titel der fünftägigen Veranstaltung, in der alle Wissensgebiete rund um die Chirurgie theoretisch angerissen und in praktischen Übungen vertieft wurden. Entsprechend dicht gedrängt war das Programm: Die Arbeitstage für die Berufsanfänger begannen um 8.00 Uhr mit einem Quiz und einer Auswertung des vorherigen Tages. Sie endeten um 19 Uhr mit einem Abendessen. »Man muss die jungen Leute intensiv an ihre verantwortungsvolle Aufgabe heranführen«, erklärt Prof. Dr. Mac Reymond die hohen Anforderungen. Der Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie im EvKB war gemeinsam mit seinem leitenden Oberarzt Privatdozent Dr. Ralf Steinert wissenschaftlicher Leiter des Seminars. Der organisatorische Aufwand war immens. 51 Referenten konnten für Vorträge und praktische Übungen gewonnen werden, darunter viele erfahrene Chef- und Oberärzte. 26 Referenten kamen aus dem EvKB, weitere aus den Häusern des Valeo-Verbundes und anderen Krankenhäusern aus Bielefeld und Umgebung. Unternehmen aus der Medizintechnik und Pharma-Branche stellten OP-Instrumente und Materialien für die praktischen Übungen zur Verfügung. Dabei lernte der chirurgische Nachwuchs beispielsweise an tierischen Präparaten verschiedene Nahtmaterialien und -techniken kennen. An Simulatoren wurden Techniken aus der minimal-invasiven Chirurgie vorgestellt. Auch lebensrettende Maßnahmen und das Anlegen von Verbänden und Gipsen wurden intensiv geübt. Die frisch gewonnenen Erfahrungen werden die jungen Ärzte jetzt in ihren Kliniken weiter vertiefen. Außer Operationszahlen müssen die Bewerber dabei auch eine vorgeschriebene Anzahl von Weiterbildungsmaßnahmen nachweisen. »Wir haben von den Teilnehmern sehr gute Rückmeldungen über unser Angebot bekommen«, sagt Dr. Steinert. Der Erfolg bestätige das Konzept des praktisch orientierten Workshops: Eine Wiederholung des Seminars ist geplant.
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