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Drei Pokale in Sicht

Handball: Kiel im Vorteil, HSV und Magdeburg stark

Flensburg (dpa). Vorteil für den THW Kiel im Champions-League-Endspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt, auch die Bundesligisten SC Magdeburg und HSV Hamburg haben sich gestern in ihren Europacup-Finals glänzende Ausgangspositionen geschaffen.

Der deutsche Klubhandball hat im Europapokal den Dreifach-Sieg dicht vor Augen und steht vor seinem größten Triumph. »Das ist für dem deutschen Vereinshandball eine ganz tolle Sache. Die Liga hat gezeigt, dass sie die stärkste der Welt ist«, sagte Horst Bredemeier, Vizepräsident des deutschen Handballbundes (DHB).
Dank einer taktischen Meisterleistung hat Bundesliga-Spitzenreiter Kiel auch ohne Spielmacher Stefan Lövgren beim Nord-Rivalen ein 28:28 (12:10) ertrotzt, das Kim Andersson erst eine Sekunde vor der Schlusssirene sicherte.
Vor 6300 Zuschauern in der ausverkauften Campus-Halle waren Nikola Karabatic (8) und Weltmeister Christian Zeitz (7) für Kiel sowie Lars Christiansen (9/7) für Flensburg die besten Torschützen. Beide Teams beendeten die Partie dezimiert: Sowohl Pelle Linders (Kiel/50.) als auch Frank von Behren (Flensburg/55.), der sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback gab, mussten nach drei Zeitstrafen mit Rot vom Parkett.
»Kiel hat super gespielt. Wir haben nicht optimal gespielt. Kiel ist jetzt der Favorit«, sagte Christiansen. Und THW-Schlussmann Thiery Omeyer meinte: »Das ist ein verdientes Unentschieden. Jetzt steht es 0:0. Wir müssen mit einem Tor zu Hause gewinnen. Jetzt wollen wir den Pott.«
Im packenden ersten Champions-League-Endspiel profitierte Flensburg nur in der ersten Viertelstunde vom Heimvorteil. Nach der 8:5-Führung rieb sich der Gastgeber gegen die mit stoischer Ruhe agierenden Kieler zunehmend auf. Der deutsche Meister holte auf und ging beim 10:9 (26.) erstmals in Führung. In Folge bauten die »Zebras« ihren Vorsprung auf 19:14 (38.) aus. Allerdings gaben sich die Gastgeber nicht geschlagen und kämpften sich wieder auf 24:24 (54.) heran. Zuvor hatte Zeitz mit einer unschönen Szene für einen Aufreger gesorgt: Bei einem Tempogegenstoß schmetterte der er den Ball ins Gesicht von Flensburgs Torwart-Oldie Jan Holpert.
Im Europacup der Pokalsieger hat der HSV Hamburg einen wichtigen Schritt zum größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte gemacht. Die Hanseaten gewannen vor 8759 Zuschauern in der Color Line Arena das Final-Hinspiel gegen den spanischen Vertreter Ademar Leon mit 28:24 (14:12). Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag (19.15 Uhr) statt. Kjung-Shin Yoon (10/5) war der beste Werfer der Hamburger.
Ein Gewaltwurf von Karol Bielecki aus 17 Metern hatte dem SC Magdeburg am Samstag bei CAI Aragon ein 30:30 (13:15) im ersten Finalspiel des EHF-Pokals gesichert. Mit neun Treffern hatte der Pole großen Anteil an der starken Auswärtsleistung des Liga-Dritten. Mit einem Erfolg im Rückspiel (Sonntag um 14.15 Uhr) kann Magdeburg zum dritten Mal die Trophäe gewinnen.

Artikel vom 23.04.2007