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Ullrich zittert um Werbeverträge

Doping-Skandal: Fuentes soll in Spanien schon wieder am Rad drehen

Weiter unter Druck: Jan Ullrich droht nach dem Rücktritt die Kündigung der Werbeverträge.
Madrid/Berlin (dpa). Der spanische Frauenarzt Eufemiano Fuentes, Auslöser des wohl größten Doping-Skandals im Radsport, soll seine illegale Tätigkeit wieder aufgenommen haben. Das behauptete der Präsident des Radsport-Weltverbandes (UCI), Pat McQuaid, der sich auf Mitteilungen aus mehreren Profi-Teams berief. Der irische Radsport-Chef habe den spanischen Sportminister Jaime Lissavetzky eingeschaltet, berichtete gestern der Internetanbieter »cyclingnews«.
Die Ermittlungen gegen Fuentes, über die auch der deutsche Toursieger Jan Ullrich stolperte, waren von der spanischen Justiz eingestellt worden, weil das erst kürzlich in Spanien beschlossene Anti-Doping-Gesetz auf den Fall noch keine Anwendung finden konnte. Der Mediziner soll Spitzenfahrer, unter ihnen Ullrich, Giro-Gewinner Ivan Basso, Jörg Jaksche und Sportler anderer Sparten mit manipuliertem Blut und anderen Doping-Präparaten versorgt haben. Fuentes habe jetzt ein Alternativ-Mittel zum Blut-Doping-Medikament EPO neu im Angebot, das nicht nachzuweisen sei, hieß es.
Der des Dopings verdächtigte Ullrich muss derweil um seine neuen Werbeverträge bangen. Nachdem das österreichische Zweitliga-Rad-Team Volksbank schon vorsichtig Abstand von dem als Berater angekündigten Ex-Profi genommen hatte, plagen jetzt auch den Funktions-Kleidungs-Hersteller »X-Technology« Zweifel. Das Schweizer Unternehmen, bei dem der am 26. Februar zurückgetretene Tour-de-France-Sieger von 1997 die Forschung durch Praxis-Wissen unterstützen soll, startete eine Kundenbefragung auf seiner Homepage, ob Ullrich noch tragbar sei.

Artikel vom 18.04.2007