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Frings will sich nicht irren

Besuch in Turin: Nationalspieler mit Wechsel-Tendenz


Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Bremen (WB). »Es wäre mein letzter großer Vertrag«, sagt Torsten Frings. Die Frage ist nur: wird er sich auch wohl fühlen? Deswegen reiste er nach Turin. Mit Genehmigung des SV Werder durfte sich der Bremer Nationalspieler umsehen bei Juventus. Der 30-Jährige will sich nicht noch einmal irren. So wie es ihm mit dem FC Bayern passierte. Dort hielt er es nur eine Saison aus, zuhause war er in München nie.
In Bremen, das Frings erstmals 2002 in Richtung Dortmund verließ, sind sie sowieso sicher: richtigen Spaß am Fußball hat er nur hier. Da ist viel dran. Und so ähnlich bestätigt der Spieler das auch. Vor allem die Medienstadt München und die daraus resultierenden Verpflichtungen auf beiden Seiten nervten den zurückhaltenden Frings sehr. Dagegen kann er in Bremen geradezu abtauchen.
Frings möchte so privat sein wie möglich. Das ist auch bei »Juve« kaum möglich, zumal der italienische Rekordmeister nach seinem Zwangsabstieg und der bevorstehenden Rückkehr in die erste Liga gleich wieder nach den Sternen greifen will. Über den Klub wird seitenweise geschrieben. Tag für Tag. Wahres und nicht so wahres.
Den Wechsel scheut offenbar Petra Frings. So glaubt La Stampa, sie sei von Turin ganz und gar nicht angetan. Sportdirektor Alessio Secco will den Deutschen jedoch unbedingt. Frings selbst tendiert dazu, Werder zum zweiten Mal zu verlassen und es mit einem guten Vertrag in der Tasche im Ausland zu probieren. Werder macht alles mit. Manager Klaus Allofs: »Wenn der Wechsel zum Wohl des Spielers erfolgt, dann auch zum Wohl unseres Vereins.« Soll heißen: der Mann kostet. Frings hat einen Vertrag bis 2009.
Die Entscheidung fällt bald, den Jackpot kann Frings schon heute knacken. In Stefan Raabs TV-Show pokert der Fußballer um 22.30 Uhr bei Pro7 mit dem Gastgeber und Komiker Karl Dall um 100 000 Euro. Ein öffentlicher Auftritt, der allerdings die Ausnahme bleiben soll.

Artikel vom 18.04.2007