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Darfur

Handeln statt drohen


Wie lange soll dieses Trauerspiel noch weitergehen, in dem die Vereinten Nationen eine Hauptrolle einnehmen? Die sudanesische Regierung hat in dieser Woche zwar einer bewaffneten UN-Einheit für die Krisenprovinz Darfür zugestimmt, doch wird es sicherlich noch Monate dauern, bis die Soldaten am Ort sind. In dieser Zeit geht das Morden weiter, vielfach auch an Frauen und Kindern. Nichts Neues seit Jahren, und die Welt schaut weg.
Das Tauziehen um eine Friedensmission für die sudanesische Krisenregion Darfur dauert mittlerweile Monate, wenn nicht Jahre. In dieser Zeit hat es dort weit mehr als 200 000 Tote gegeben, 2,2 Millionen Menschen sind auf der Flucht - doch niemand stoppt die derzeit weltweit schlimmste humanitäre Katastrophe.
Die Zeit der Versprechen des sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al-Baschir muss vorbei sein. Bisher haben die Vereinten Nationen davor zurückgescheut, das Morden als Kriegsverbrechen einzustufen - sie hätten ja dann eingreifen müssen. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr: Nicht nur zur Tarnung von Waffentransporten nach Darfur hat die sudanische Regierung UN-Zeichen missbraucht, sie bombardierte sogar Dörfer mit »UN-Flugzeugen«.
Der Missbrauch von Schutzzeichen ist ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht, ein Kriegsverbrechen. Das Maß ist voll. Drohungen hat es genug gegeben, es muss gehandelt werden. Dirk Schröder

Artikel vom 20.04.2007