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Ein fast perfekter Abend

Roger Waters startet erfolgreich Deutschlandtournee


Köln (dpa). Eine brennende Zigarette, ein Glas Whisky und ein altes Radio, an dem eine Männerhand an einem großen Drehknopf nach der richtigen Musik sucht: Das Bild auf der großen Videoleinwand, mit dem Roger Waters am Montagabend in Köln seine Deutschland-Tournee startete, war als Einstimmung auf den Konzertabend bestens gewählt. Wie gewohnt hatte der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters für den Abend eine perfekt durchinszenierte Show vorbereitet. Von »Shine On You Crazy Diamond« bis hin zu »Another Brick In The Wall« waren noch einmal alle großen Hits zu hören.
Dazu beeindruckte der 62-jährige Sänger und Bassist, der sich Mitte der 80er im Streit von der Band Pink Floyd getrennt hatte, seine Fans mit einem bunten Licht- und Videospektakel. Dramaturgisch wählte Waters hingegen einen für Rockkonzerte ungewöhnlichen Aufbau. In der ersten Hälfte bot er eine »Best of«-Show, bevor er dann das komplette Album »Dark Side Of The Moon« spielte, mit dem er gemeinsam mit Pink Floyd Ende der 70er Rockgeschichte geschrieben hatte.
Auch wenn der Aufbau nur wenig Raum für Spontaneität bot, zeigten sich die Fans begeistert. Dank des so genannten 360-Grad-Sounds erhielt das Publikum eine Rundum-Beschallung, die die Wirkung der atmosphärisch-experimentelleren Songs verstärkte.
Trotz der aufwendigen Show gab sich Sänger und Bassist Waters eher zurückhaltend und konzentrierte sich voll auf die Musik. Eine der wenigen Ausnahmen bildete die Vorstellung des neuen, US-kritischen Songs »Leaving Beirut«, in dem Waters erzählt, wie er als 17-Jähriger nach einer Autopanne von einer Araberfamilie herzlich aufgenommen wurde.
Zu sehen ist Roger Waters noch heute in Leipzig und morgen in Hamburg.

Artikel vom 18.04.2007