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Zwischen zwei Müttern

Eltern finden ihren Sohn nach zwölf Jahren wieder

ARD, 20.15 Uhr: Sowohl juristisch als auch moralisch ist die Sache klar: Wenn eine Frau einer anderen das Kind wegnimmt, setzt sie sich ins Unrecht. Doch manchmal ist das wirkliche Leben nicht so eindeutig.

Denn neben der Auseinandersetzung zwischen »richtigen« und »falschen« Eltern ist die Perspektive des Kindes von größter Bedeutung. Der Film »Die andere Hälfte des Glücks«, den die ARD im Rahmen ihrer Themenwoche »Kinder sind Zukunft« ausstrahlt, erzählt eine solche Geschichte.
Der kleine Jakob Breuer ist nur wenige Monate alt, als er seiner Mutter Lena (Katharina Böhm) in einem Buchladen gestohlen wird. Trotz intensiver Suche gelingt es Lena und ihrem Mann Wolfgang (Hans-Werner Meyer) nicht, das Kind wiederzufinden. Jakob bleibt verschwunden. Nach zwölf Jahren hat Wolfgang Breuer die Hoffnung aufgegeben, seinen Sohn jemals wieder zu sehen. Doch Lena sucht heimlich weiter.
Eines Tages wird sie auf den Jungen Tim (Jonathan Elias Beck) aufmerksam, der mit seiner allein erziehenden Mutter Carola (Anneke Kim Sarnau) in die Stadt gezogen ist. Lena beobachtet Tim, sucht seine Nähe und reißt dem erschreckten Jungen Haare aus. Die Gen-Analyse bestätigt: Tim ist ihr verlorener Sohn Jakob.
Lenas erster Impuls ist, den Jungen sofort zu sich zu holen und Carola bei der Polizei anzuzeigen. Doch Wolfgang und der befreundete Anwalt Werner Kaden (Markus Boysen) mahnen zur Vorsicht, um den Jungen nicht zu verstören. Carola zeigt wenig Einsicht und will heimlich mit Tim abhauen. Als sich die leiblichen Eltern, getarnt als angebliche Verwandte, um den Jungen bemühen, fühlt sich Tim überwältigt und von seiner Mutter im Stich gelassen. Als ihm Lena die wahre Geschichte erzählt, stürzt er in eine tiefe Krise. Erst als Tim in Lebensgefahr schwebt, sehen die beiden Mütter ein, dass sie sich im Interesse des Jungen miteinander arrangieren müssen.

Artikel vom 18.04.2007