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Rietberg macht sich extrafein
In einem Jahr startet die Landesgartenschau in der Fachwerkstadt im Kreis Gütersloh - Arbeiten weit fortgeschritten
Der Countdown läuft: In einem Jahr eröffnet die Landesgartenschau in Rietberg ihre Pforten. In der Stadt im Kreis Gütersloh lässt sich jetzt bereits erahnen, wie prachtvoll das 40 Hektar große Gelände gestaltet werden wird. Dennoch bleibt noch viel zu tun, bis am 25. April 2008 Ministerpräsident und Schirmherr Jürgen Rüttgers das Gelände für die Besucher freigeben wird.
Noch nie in der Geschichte der Landesgartenschauen in Nordrhein-Westfalen hatte eine Stadt so wenig Vorbereitungszeit wie Rietberg. Vom Zuschlag bis zur Eröffnung werden gerade einmal zwei Jahre ins Land gehen.
Am 4. April 2006 jubelte die Emsstadt, als Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg das Großereignis nicht an die Nachbarstadt Lippstadt im Kreis Soest, sondern eben an Rietberg vergab. Von da an wurde keine Zeit verschwendet. Noch am selben Tag wurde die Landesgartenschau-GmbH gegründet, kurze Zeit später liefen die ersten Baumaßnahmen an.
Das Gartenschau-Gelände erstreckt sich von der historischen Rietberger Altstadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern bis in den Ortsteil Neuenkirchen. Drei Parkbereiche werden die Besucher vom 25. April bis zum 12. Oktober 2008 zum Entdecken einladen, das gesamte Gartenschaugelände ist thematisch und auch geografisch in drei große Hauptbereiche gegliedert.
Der Themenbereich »Lebendige Kulturgeschichte« erstreckt sich vom Süden der Stadt, von der barocken Johanneskapelle aus bis in den historischen Stadtkern mit seinen jahrhundertealten Fachwerkhäusern, Gassen und malerischen Winkeln. In der Nähe der Johanneskapelle haben vor einigen Jahren archäologische Ausgrabungen stattgefunden, deren Ergebnisse nun im LGS-Bereich »Lebendige Kulturgeschichte« präsentiert werden sollen. Kinder und Jugendliche werden die Gelegenheit erhalten, selbst kleine Grabungen durchzuführen, so soll ihnen die Arbeit der Archäologen näher gebracht werden.
Die Rietberger Altstadt ist der eintrittsfreie Bereich der Landesgartenschau. Die Rathausstraße, Durchgangsstrecke zwischen Nordtor und Südtor der Stadt, wird am Wochenende für den Verkehr gesperrt, die bereits angelegten Wälle an der Ems laden zum Spaziergang ein.
Auch der Klostergarten und das Museum mit den Werken des Rietberger Künstlers Dr. Wilfried Koch sind schon fast fertiggestellt und werden bereits in diesem Sommer ihrer Bestimmung übergeben. Dem Klostergarten gegenüber, am Torfweg, wird sich demnächst der Haupteingang der Landesgartenschau befinden. Auch der neue Zentrale Omnibusbahnhof ist dort entstanden.
Nahe dem zukünftigen Haupteingang sind in wochenlanger Arbeit bereits der Ober- und der Untersee angelegt worden. Viele Rietberger freuen sich schon heute auf die Eröffnung des malerisch gelegenen »Café Seerose«. Dieser zweite Gartenschau-Bereich wird mit dem Motto »Kultur trifft Natur« umschrieben und führt entlang der Rietberger Emsniederung - sie ist ein Naturschutzgebiet von europaweiter Bedeutung - in Richtung Neuenkirchen. Einen tollen Blick auf das Gelände verspricht eine Fahrt mit dem Riesenrad, das in diesem Parkbereich aufgestellt werden soll. Musterhäuser mit Mustergärten sollen aufzeigen, wie kreativ heute gebaut werden kann.
Es schließt sich der neue Park Rietberg-Neuenkirchen an, der als großer Stadtpark die beiden Stadtteile verbinden soll und der natürlich auch nach dem Ende der Gartenschau erhalten bleibt. Im Übergangsbereich nach Neuenkirchen finden sich auch die sieben äußerst kreativen Stadtteilbeiträge: Jeder Ortsteil wird Typisches auf charmante Weise in einem Garten präsentieren. Wie groß die Begeisterung in Rietberg ist, lässt sich am besten anhand der bereits verkauften Dauerkarten nachvollziehen. Mehr als 15 200 haben bereits Besitzer gefunden - rein rechnerisch ist also jeder zweite Rietberger bereits mit einem Ticket versorgt. Meike Oblau

Artikel vom 21.04.2007