20.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Boge schaut sich
in der Welt um

Bielefelder prüfen weiteren Standort

Von Bernhard Hertlein
Hannover/Bielefeld (WB). Hannovermesse, Halle 27. Kameras blitzen. Zwei Bielefelder Herren geben Autogramme. Eine Gruppe von Chinesen klatscht begeistert. Was ist nur los am Stand des Kompressoren-Herstellers Boge?

»Eigentlich nichts Besonderes«, meint der geschäftsführende Gesellschafter Wolf Meier-Scheuven. Er steht direkt unter einem Transparent, das auf den 100. Geburtstag von Boge hinweist. Bei dem Buch, das Meier-Scheuven und Mitgeschäftsführer Rolf Struppek signieren, handelt es sich um die chinesische Ausgabe des dicken Boge-Handbuchs.
Die Gruppe von Chinesen, die mit ihrer Chefin Jenny Jin nach Hannover gereist ist, arbeitet im Boge-Werk in Schanghai. Die dortige Produktion läuft zur allergrößten Zufriedenheit der Zentrale in Deutschland. Die Kapazität wird deshalb schon in diesem Jahr verdoppelt. Darüber hinaus prüft Boge nach den guten Erfahrungen mit Schanghai den Bau einer weiteren ausländischen Produktion. Ein möglicher Standort befindet sich in Indien.
Das erste Quartal 2007 hat exzellent begonnen. Mit plus 15 bis 16 Prozent liegt der Zuwachs sogar noch deutlich über den sieben Prozent, die Boge im Gesamtjahr 2006 zugelegt hat. Meier-Scheuven: »Ich würde gerne bis zu zehn Ingenieure einstellen.« Leider seien sie in Ostwestfalen derzeit nicht verfügbar.
Derzeit zählt Boge 550 Mitarbeiter, davon 380 am Stammsitz in Bielefeld. Die Auftragslage ist so gut, dass fast wieder Engpässe entstehen. »Der Ernst der Lage macht uns aber sehr viel Freunde«, schmunzelt Boge-Pressesprecher Harald Kranz. Inzwischen begännen einige im Unternehmen sogar schon davon zu träumen, im 100. Jubiläumsjahr die 100-Millionen-Euro-Umsatzgrenze zu erreichen.

Artikel vom 20.04.2007