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Müllsammler machen Beute

Bürger putzen Quelle heraus -Ênächst Aktion im Herbst

Von Stefanie Westing
(Text und Foto)
Quelle (WB). Mit dem Ziel, ihren Ortsteil herauszuputzen, sind gestern Queller Bürger durch die Straßen gezogen und haben den am Rand liegenden oder im Gebüsch versteckten Müll eingesammelt. Mehr als ein Dutzend Säcke waren innerhalb kurzer Zeit randvoll mit Unrat.

Die Idee zu der Aktion hatte der Queller Rentner Gerhard Kliem. Wie das WESTFALEN-BLATT im Januar berichtete, ärgerte sich der 69-Jährige schon seit einiger Zeit über die Verschmutzung an einigen Queller Straßen. Er suchte Freiwillige, die kurzfristig mithelfen und dem Müll den Kampf ansagen wollten. In anderen Ortsteilen fänden solche Aktionen regelmäßig statt, nur nicht in Quelle. Dies gelte es, zu ändern, meinte der frühere Tischler.
Auch die Queller Gemeinschaft beschäftigte sich mit dem Thema, beraumte einen Termin aber erst für den Herbst an. »Viel zu spät«, meinte Kliem. »Jetzt muss man aktiv werden. Im Herbst können wir dann schon ein zweites Mal losziehen.« Also nahm er die Organisation selbst in die Hand. Außer ihm und Ehefrau Lotte fanden sich acht Bürger, denen die Umweltverschmutzung auch stank. »Die Sauerei hat uns gestört«, brachte es Bernd Kahmann, früherer Queller Bezirksbeamter, auf den Punkt. Er griff ebenfalls zu Handschuhen, Zangen und Müllsack.
Entlang der oberen Marienfelder Straße bis zum Café Sport, an der Carl-Severing-Straße bis zum städtischen Kindergarten und an der Bundesstraße 68 bis zum Biohof Bobbert suchten die Ehrenamtlichen nach allem, was dort nicht hingehört. »Was die Leute alles wegwerfen, ist unglaublich«, schilderte Lotte Kliem. Dazu gehörten ein Wagenheber, Fensterscheiben, Radkappen, leere Getränkedosen, Zigarettenschachteln und sogar volle Flaschen. »Eine Wodkaflasche war noch verschlossen, und auch volle Weinflaschen haben wir gefunden«, berichtete Franz-Georg Kodalle.
Den Müll luden die Sammler in Absprache mit dem Brackweder Bezirksamt am Brackweder Freibad ab, wo die Säcke später abgeholt werden sollten. Mit der Ausbeute der Aktion waren die Sammler zufrieden. Immerhin haben sie Quelle ein Stück weit ansehnlicher gemacht - auch wenn sie noch viele blaue Müllsäcke hätten füllen können. Im Herbst wollen die Freiwilligen wieder losziehen. Kliem: »Wenn die Queller Gemeinschaft eine Sammelaktion organisiert, schließen wir uns an. Anderenfalls nehmen wir die Sache wieder selbst in die Hand.«

Artikel vom 17.04.2007