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Das Blutbad von Blacksburg

Weg mit den Waffen


Die Frage kann nicht ausbleiben: Warum ist es in den Vereinigten Staaten von Amerika immer noch einfacher, eine Schusswaffe als eine Flasche Bier zu kaufen? In einem Land, in dem der gewaltsame Tod durch eine Kugel inzwischen eine der häufigsten Todesursachen für junge Männer ist. In einem Land, in dem Schüler vor Betreten ihrer Schule mit Metalldetektoren auf Waffen untersucht werden.
Sicher, zu so genannten Amokläufe kommt es auch anderswo in der Welt. Nicht zuletzt wir in Deutschland wissen spätestens seit Erfurt, wo vor ziemlich genau fünf Jahren 17 Menschen durch die Hand eines Verirrten starben, dass es keinen absoluten Schutz gibt, auch nur geben kann. Wer eine Waffe haben will, der bekommt sie auch.
Doch es ist schon ein Unterschied, ob die vermeintlichen Schutzwaffen - denn nur aus diesem Grund haben US-Amerikaner das verfassungsmäßige Recht, Pistole oder Gewehr zu erwerben - »einfach so« im Laden an der Ecke erhältlich und somit beinahe jeder Zeit für jeden Haushalt verfügbar sind. Oder ob zunächst kriminelle Energie darauf verwandt werden muss, sie für ein Tötungsdelikt unter der Hand zu beschaffen.
Eine Spontantat, wie es die in Blacksburg vermutlich war, hätte es dann wohl nicht gegeben. Ingo Steinsdörfer

Artikel vom 18.04.2007