17.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Im Westen geht die Sonne unter

Arminia, Dortmund, Aachen und Bochum kämpfen um die Rettung

Von Dirk Schuster (Text)
und Stefan Hörttrich (Fotos)
Bielefeld (WB). Am Samstag steht zum ersten Mal die Drei davor. 30. Spieltag. 29 Runden lang war's ernst. Aber jetzt geht's um Alles. Für zehn Fußball-Bundesligisten entscheidet sich während der nächsten fünf mal 90 Minuten, wohin (nächste Saison) die Reise geht. Playmobilstadion und Stadion Am Halberg? Oder doch wieder Weserstadion und BayArena?
Weiter erstklassig: Marko Rehmer und die Frankfurter Eintracht sind auf einem guten Weg.

Arminia hat es nicht mehr selbst in der Hand, diese Frage zu beantworten. Als Tabellen-16. sind die Bielefelder auf die Resultate der Konkurrenten angewiesen. Übrigens: Playmobilstadion und Stadion Am Halberg sind die Heimspielstätten der SpVgg Greuther Fürth und des SV Wehen, der in Kürze den Aufstieg in die 2. Liga feiern wird. Ebenso wie die TSG Hoffenheim, das andere Spitzenteam in der Regionalliga Süd. Auswärtsfahrten, auf die Arminias Anhänger gut verzichten könnten.
Angefangen bei Platz 9, VfL Wolfsburg (35 Punkte), hinunter bis Platz 18, Borussia Mönchengladbach (25 Punkte), strampeln die Spieler der gefährdeten Klubs mehr oder weniger vehement und mit unterschiedlichem Erfolg gegen den gnadenlosen Sog an, der sie in die Tiefe zieht.
Energie Cottbus und Hertha BSC Berlin auf den Plätzen sieben und acht haben sich mit ihren Siegen am Wochenende ein weiteres Jahr Erstligazugehörigkeit so gut wie gesichert. Je 38 Zähler - im Osten rollt der Ball auch 2007/2008 weiter erstklassig. Aber im Westen, da geht die Sonne unter. Dortmund, Bochum, Aachen und - natürlich - Arminia, sie alle zittern um ihren Verbleib in Liga eins. Nur: Wer zu sehr zittert, der droht zu verkrampfen. Und das dürfe nach Ansicht Mathias Hains auf gar keinen Fall passieren. Bielefelds Kapitän und Torwart ist überzeugt: »Wir müssen den Kampf um den Klassenerhalt auch mit einem Schuss Lockerheit angehen. Denn mit Verkrampfung holen wir die nötigen Punkte ganz bestimmt nicht.« Und eines, das sollte, sagt Hain, doch sowieso jedem klar sein: »Keiner verliert gerne, egal ob er in der Bundesliga oder in der Kreisliga spielt.«
Dabei rangiert der DSC in dieser Serie weniger deshalb auf einem der drei Abstiegsplätze, weil er zu häufig verlor (13 Mal), sondern eher, weil er zu selten gewann (7 Mal). Es bleiben noch fünf Spiele Zeit, diese Bilanz zu korrigieren.
Das Restprogramm der Ostwestfalen - im Vergleich zu denen der Konkurrenten ist es mittelschwer. Drei Mal auswärts, nur zwei Mal zu Hause: Nach der Pleite gegen Frankfurt muss man fragen: Wer weiß, wofür es gut ist?
Hinter Arminia rangiert Mainz. Und weil die Rheinhessen unter anderem in Hamburg, Stuttgart und München anzutreten haben, ist davon auszugehen, dass sich daran bis zum Saisonabpfiff auch nicht viel ändern wird. Und Schlusslicht Gladbach dürfte angesichts eines Sieben-Punkte-Rückstands auf Rang 15 sowieso keine Chance mehr haben.
Also, Arminia: Dortmund, Aachen, Bochum, das dürften die Drei sein, mit denen der DSC den dritten Absteiger ausspielt. Es sei denn, Bielefeld gelingt am Samstag der zweite Auswärtssieg dieser Saison. Dann würde Wolfsburg diesen Kreis erweitern.

Artikel vom 17.04.2007