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Haben wir denn nicht
andere Probleme?


Auch dieser Leserbrief befasst sich mit den Osterfeuern:
Die Stadt Bielefeld hat in der Region seit Jahren die strengsten Auflagen in Bezug auf die Genehmigung eines Osterfeuers, in Schriftform mehrere DIN A4 Seiten stark. Lediglich Osterfeuer mit einer langjährigen Tradition werden genehmigt, Neuanmeldungen haben erst gar keine Chance. Und nur der Vollständigkeit halber, weder das Gesundheits-, noch das Umweltamt sind für die Genehmigung eines Osterfeuers zuständig, die Überwachung liegt beim Ordnungsamt.
Ich wundere mich, dass Osterfeuer angeblich veranstaltet werden, um einigen wenigen vergnügungssüchtigen Menschen gerecht zu werden. Dabei sind bei einzelnen Osterfeuern »Besucherrekorde« gebrochen worden. Mehrere tausend Menschen haben den Traditionsveranstaltungen beigewohnt, vornehmlich übrigens auch junge Familien mit Kindern, die sichtlich ihren Spaß hatten.
Ach ja, Deckmantel Tradition! Ist es nicht gerade in der heutigen Zeit wichtig, innerhalb seiner Ortschaft oder seinem Stadtteil traditionelle Werte zu pflegen und auch an die kommende Generation weiter zu geben?
Kommen wir zu den genannten Initiatoren der Osterfeuer.Die Gründe dafür, warum gerade die örtliche Feuerwehr Veranstalter sind, ist oben zu lesen: die Auflagen. Für einen Privatmann ist es fast unmöglich, den Vorschriften gerecht zu werden. Weiter verfügen die Feuerwehren über ganz andere Möglichkeiten was die Sicherungsmaßnahmen angehen. Im übrigen ist das Ablöschen eines Osterfeuers mit »Löschschaum« weder sinnvoll noch gestattet!
Ich gebe dem Verfasser des Leserbriefes recht, recht wenn ich lese, dass durch die Erlöse sicherlich mancherorts der eine oder andere Kameradschaftsabend der Feuerwehr gefeiert wird. Aber warum auch nicht? Woher soll das Geld denn kommen? Ist es nicht die Freiwillige Feuerwehr die zum einen tagelang die Arbeit mit dem Osterfeuer hat, zum anderen eigentlich das ganze Jahr über ehrenamtlich arbeitet?
Zum Schluss noch eine Anmerkung: Niemand behauptet, dass Osterfeuer der Umwelt förderlich sind! Aber, haben wir in Bielefeld nicht andere Probleme?

DIRK SCHLINGMANN33689BIELEFELD

Artikel vom 18.04.2007