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Volkswagen

Die Götter schließen Frieden


»Mit Mühe«, sagt Ferdinand Piëch auf der VW-Hauptversammlung, habe er »die Fehlentscheidung« korrigiert. Fast spüren die Aktionäre die Last der großen Verantwortung, die den einzigen starken Mann bei Volkswagen bei der Entlassung von Vorstandschef Bernd Pieschetsrieder niederdrückte. Aber den anderen Anteilseignern die Gründe nennen, warum er sich erst für den früheren BMW-Chef und dann gegen ihn entschied, nein das könne er nicht.
So blieb es den Vertretern der Kleinaktionäre vorbehalten, Pieschetsrieder und dem ebenfalls aus dem Autokonzern hinaus gedrängten früheren Markenvorstand Wolfgang Bernhard eine Träne nachzuweinen. Man muss schon die Piëch-Brille aufsetzen, um hinter der mehr als vorzeigbaren Bilanz 2006 und den überraschend guten Zahlen des ersten Quartals 2007 bereits einen Erfolg des neuen Konzernbosses Martin Winterkorn zu sehen.
Christian Wulff, als Niedersachsens Ministerpräsident Vertreter von 20 Prozent der VW-Aktien, scheint im Interesse des Konzerns seinen Frieden mit Piëch gemacht zu haben. Damit endet die Götter-Dämmerung von Wolfsburg, bevor sie richtig begann. Fraglich ist, wann es wieder zu einer Neuinszenierung kommen wird. Bernhard Hertlein

Artikel vom 20.04.2007