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Unterhaltung statt Sozialreport

Sat1-Komödie »Liebe auf Kredit« mit Felix Eitner und Henriette Heinze

Sat1, 20.15 Uhr: Nach »Nur ein kleines bisschen schwanger«, als Stefanie Stappenbeck als gefeuerte Verlagsangestellte am 3. April zwecks Job-Rettung einen Babybauch vortäuschte, sehen heute in »Liebe auf Kredit« vier zielstrebige Catering-Damen, wie sie ihre auf Grund gelaufene Firma gegen die bitterböse Konkurrenz wieder flott bekommen.
In der Wahl ihrer Mittel sind sie nicht zimperlich. Ein Raubüberfall gehört ebenso dazu wie der Diebstahl einer Kundendatei.
Darf so etwas zum Gegenstand eines Lustspiels werden? »Komödie darf alles«, setzt Felix Eitner dagegen, denn »praktisch jedes Thema lässt sich komisch wie tragisch abhandeln.« Der 39-jährige Max-Ophüls-Preisträger spielt den smarten Chef der anderen Seite, der bald schon wittert, wer die geheimnisvollen Missetäter sind. Mit sicherem Spürhund-Instinkt nimmt er die Fährte auf und ahnt, dass die Rivalin Britta Kirsch nicht ganz so harmlos ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ist er aber nur deshalb so charmant zu ihr und zum allein erzogenen Töchterchen?
Eitner mochte an seiner Rolle, dass sie zunächst »mal so, mal so« gedeutet werden kann, als skrupellose »Ego-Sau«, aber eben auch als einer, bei dem man versteht, warum das Töchterchen gerade ihn als neuen Papi hätte. Britta- Kirsch-Darstellerin Henriette Heinze, gleichfalls Max Ophüls- Preisträgerin als beste Nachwuchsdarstellerin, mochte wiederum an ihrer Rolle, »dass sich hier nicht eine seufzend an die Schulter der Gesellschaft lehnt, sondern selber die Dinge in die Hand nimmt, selbst etwas tut.« Auch um den Preis der Kriminalität? Da lacht sie und nimmt den Standpunkt von Eitner ein: »Das ist eben eine Komödie, ein Stück Unterhaltung und kein Sozialreport.« Obwohl sie einräumt, dass man sich diese Thematik auch bissiger und böser vorstellen könnte. Aber grundsätzlich: »Lachen kann man über fast alles.« Ihr schauspielerisches Dauergeschäft bleibt aber die Kinderserie »Siebenstein«, während Felix Eitner weiterhin seiner Kommissarsrolle im Schweriner »Polizeiruf 110« treu ist. Mit Partner Uwe Steimle hat er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammengerauft und im vierten Film soll seine Rolle des Kommissars Telheim mehr Farbe bekommen.

Artikel vom 17.04.2007