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Mit links ins Team zurück

Bremens Owomoyela: »Wir lassen Schalke nicht ziehen«

Von Lars Rohrandt
Dortmund (WB). Die Haare sind seit der Wiederpause so kurz, wie der Bart lang ist: Doch erst jetzt scheint Ex-Armine Patrick Owomoyela mit dieser neuen Optik zu alter fußballerischer Stärke zurückzufinden. Den 2:0-Erfolg seines SV Werder Bremen bei Borussia Dortmund leitete mit einem sehenswerten Flankenlauf ein.

Immer wieder warfen den 27-Jährigen in dieser Saison Verletzungen zurück, so dass er seinen Stammplatz verlor und in der Bundesliga bis zum Dortmund-Spiel nur vier Mal eingewechselt wurde. Wie schon im Uefa-Cup-Rückspiel (4:1) gegen den AZ Alkmaar zeigte er auf der ungewohnten linken Verteidigerposition erneut eine überzeugende Vorstellung: stark im Kopfball, sicher beim Passen und aktiv im Angriff - zumindest in der ersten Halbzeit.
»Der Trainer hat mir das Vertrauen geschenkt - ich denke, dass hat ordentlich geklappt« sagte »Owo«, während er nach dem Spiel durch die Stadion-Katakomben humpelte. Der rechte Knöchel war angeschwollen, die Folge eines Pressschlages. »Noch haben wir es nicht selbst in der Hand, die Meisterschaft zu gewinnen, aber wir lassen die Schalker nicht ziehen. Das ist wichtig. Die dürfen sich nichts erlauben«, stellte der elfmalige Nationalspieler fest.
Dass Bremen nach dem Sieg wieder beste Chancen auf den Titel hat, ging etwas unter. Schuld daran waren die erneuten Wechseldiskussionen um Miroslav Klose, der seine 813 Minuten andauernde Bundesliga-Torflaute beendete, und Thorsten Frings, der im zweiten Durchgang erschreckend viele Fehlpässe spielte. Bayern oder Barcelona wird bei dem zu diesem Thema schweigenden Klose gemunkelt, während Frings offen angekündigte: »Ich fahre demnächst erst einmal nach Turin.«
Owomoyela, der mit 72 Ballkontakten Bremens Spitzenzahl erzielte, kommentierte diese Diskussionen: »Wir lassen uns nicht ablenken.« Wer glaubte, dass »Owo« nach dem 2:0 bei den weiterhin akut abstiegsgefährdeten Borussen auch ein wenig an Arminia dachte, sah sich getäuscht: »Es wäre schön wenn Dortmund drin bliebe, denn die Spiele in diesem Stadion gehören für mich zur Bundesliga dazu.«

Artikel vom 17.04.2007