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Für Ordnung
und Recht

Nicolas Sarkozy


An Nicolas Sarkozy (52), Kandidat der Chirac-Partei UMP, Sohn eines ungarischen Adeligen und einer Pariser Arzttochter, scheiden sich die Geister. Der Mehrheit in der UMP gilt er als Heilsbringer, eine Minderheit sieht in ihm einen karrierebewussten Störenfried, der genüsslich zuschaute, wie sein Parteifreund Dominique de Villepin mit einem Gesetz zur Überwindung der Jugendarbeitslosigkeit scheiterte und alle Chancen auf eine Präsidentschaftskandidatur verspielte. Bei seinen Gegnern gilt Sarkozy, der Prediger von Recht und Ordnung, dem integrationsunwillige Einwanderer ein Dorn im Auge sind, als Scharfmacher. Bei den Vorstadt-Unruhen 2005 erwarb er sich als Innenminister den Ruf des Polarisierers, der einfache Lösungen und hartes Durchgreifen propagiert.
Nun versucht Sarkozy, bei allen Umfragen zum ersten Wahlgang auf Platz eins, allerdings mit dem versöhnlichen Motto »Gemeinsam ist alles möglich« die Mehrheit der Franzosen zu gewinnen. Zu seinen Forderungen gehören die Aufweichung der 35-Stunden-Woche und ein Stellenabbau im öffentlichen Dienst, um das Staatsdefizit zu senken. Er plant eine Verschärfung des Jugendstrafrechts, will die illegale Einwanderung zurückdrängen und den Zuzug Hochqualifizierter fördern. Dazu will »Super-Sarko«, wie ihn seine Anhänger nennen, ein Ministerium für Immigration und nationale Identität schaffen.

Artikel vom 18.04.2007