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TuS Dornberg
auf Stürmersuche

Landesligisten planen für neue Serie

Bielefeld (WB/jm). Der VfL Theesen und TuS Dornberg gehörten zu den Verlierern des 23. Spieltages in der Fußball-Landesliga. Letzte vage Spekulationen, vielleicht doch noch mal ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können, sind am Sonntag endgültig verpufft. »Wir können jetzt die verbleibende Serie als Vorbereitung auf die neue nutzen,« sagt VfL-Teammanager Heinz-Werner Stork.

Sein Dornberger Amtskollege Hans-Werner Freese spielt gar mit dem Gedanken, sich »von einigen Stammspielern vielleicht noch zu trennen.« Namentlich nannte er Felipe Vargas, der sein Potenzial erneut gekonnt versteckte. »Wir sind sehr unzufrieden mit ihm,« meint Freese. »Dabei konnte das Wetter am Sonntag brasilianischer kaum sein.« Das überraschend deutliche 3:0 für den TuS Jöllenbeck sei »völlig verdient« zustande gekommen. Freese gesteht »eine indiskutable Vorstellung« ein. »Wir haben kein Engagement an den Tag gelegt.«
Klar, der aktuelle Personalnotstand der Mühlenbrink-Mannen ist nicht ohne. »Sebastian Klaßes fehlt uns nach seinem Schienbeinbruch sehr. Nachdem auch Maik Götting vor dem Spiel umgeknickt war, kam über die rechte Seite nichts mehr. Und wir konnten nicht mehr nachlegen.« Insofern sei ein Augenmerk für die neue Spielzeit, »kadermäßig in der Breite zuzulegen.« Insbesondere Offensivleute sind im Dornberger Visier. »Vorne hapert es. Seit Mauro Fastellini weg ist, fehlt uns ein Vollstrecker.«
Zudem schlug der Tod von Fußballobmann Günter Gedlich allen in Dornberg aufs Gemüt. »Wenn die Spieler sich gegenseitig helfen, den Trauerflor anzulegen, weiß jeder, welche Stimmung bei uns in der Kabine geherrscht hat«. Damit wolle Freese nicht die spätere Leistung entschuldigen. »Doch manchmal gehen im Leben gewisse Dinge vor. Und davor muss man Ehrfurcht haben.«
Beim Sieger glückte das Experiment, Sascha Zechmeister und Dominik Moch in der Innenverteidigung aufzubieten. Erstmals nach zehn Spielen stand hinten wieder die »Null«. »Es sollen jetzt ver-mwehrt Spieler auf anderen Positionen getestet werden,« kündigt Jan-Marcus Patsch an. Er war mit der Darbietung seiner Crew im »Glutofen« Naturstadion absolut zufrieden. »Wir haben nicht nachgelassen und immer versucht, nach vorne zu spielen.«
Der VfL Theesen, mit Fanbus zum Spitzenreiter RW Maaslingen angereist, blickt auf einen »Bomben-Sonntag« (Stork) zurück. »Es war alles wunderbar, von vorne bis hinten. Nur das Ergebnis hat nicht gepasst.« Ein 3:3 wäre dem Spielverlauf wohl gerechter geworden. Im VfL-Lager richtet sich der Fokus nun vermehrt darauf, die eigene Jugend konsequent in die Abläufe einzubinden. Schließlich wechselt eine komplette Mannschaft aus der A-Jugend, frischgebackener Aufsteiger in die Westfalenliga, in den Seniorenbereich. »Alle bekommen die gleiche Chance,« verspricht Stork.
Der FC Türk Sport ist stolz, sieben Spieltage vor dem Abpfiff als Fünfter das Bielefelder Quartett in der Tabelle anzuführen. »Aber wir schauen nicht nach oben,« betont Trainer Mehmet Ertunc. Darüber dürfe auch der 1:0-Streich über SC Verl II nicht hinwegtäuschen.
Seine Aussage, bereits für die Landesliga 2007/08 zu planen, nährte Ertunc mit der Aufstellung. Anstelle von »Oldie« Jörg Aufermann (39) hütete erstmalig der junge Reservekeeper Kenan Düger das Landesligator und hielt die »Null« trotz Nervosität fest. »Wir suchen für die neue kommende Spielzeit noch einen Keeper«, nimmt der Türk Sport-Coach schmunzelnd Bewerbungen entgegen. Denn dass sich Ergün Deli nach zwei Knieoperationen nochmal ins Geschehen zurückwagt, kann Ertunc sich zurzeit kaum vorstellen. Mit Osman Cicek, Mustafa Gül und dem Elfmetertorschützen Ali Kemal Calisan wurde die Verjüngung auf dem Feld konsequent fortgesetzt. »Calisan hat große Verantwortung übernommen,« lobt Ertunc seinen Experten für Standardsituationen, der sämtliche Freistöße schießt.
Das auffällige Torverhältnis des FC Türk Sport (35:32) zeigt auf, dass die Mannschaft den Appell des Trainers zu Beginn der Saison (»Wir müssen hinten sicher stehen«) verinnerlicht hat.

Artikel vom 17.04.2007