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Menschen in
unserer Stadt
Eric Dölwes
Konrektor

Mit behinderten Menschen hat Eric Dölwes (40) zum ersten Mal während eines Schulpraktikums gearbeitet. »In der elften Klasse habe ich einem Kindergarten geistig Behinderter betreut«, sagt der heutige Konrektor der Comeniusschule - einer Förderschule in Sennestadt. Teile seines Zivildienstes widmete der gebürtige Itzehoer ebenfalls der Arbeit mit Behinderten. Dennoch blieb Dölwes bei seiner Berufswahl zunächst ein Suchender: Journalismus reizte den jungen Mann eine zeitlang ebenso wie ein Jurastudium - beides verwarf er jedoch nach kurzer Zeit wieder.
Es folgte ein Job in einem Heim für behinderte Kinder in Berlin. »Nebenan war eine Sonderschule«, erinnert sich Dölwes. »Dort habe ich Ausflüge mitgemacht und bin so mit Lehrern ins Gespräch gekommen.« Der Gedanke, das Studium der Sonderpädagogik in Angriff zu nehmen, reifte. Nach Examen und Referendariat verschlug es den Jungpädagogen nach Ostwestfalen. Einem befristeten Dienst an der Albatros-Schule in Senne folgten Aufenthalte an der Hermann-Hesse-Schule in Gütersloh, der Gerhart-Hauptmann-Schule in Halle und der Matthias-Claudius-Schule in Versmold - dort erstmals als Konrektor.
In Sennestadt ist Dölwes seit Februar tätig. »Da ich in Verl wohne, habe ich jetzt einen kürzeren Weg zur Arbeit.« Das Profil der Schule erleichterte den Wechsel zusätzlich: »Wir haben den Offenen Ganztag und gleich drei Förderschwerpunkte: Lernen, Sprache und Emotionale/Soziale Entwicklung. Damit kann ich mich gut identifizieren.« Der Reiz der Arbeit sei, den Schwachen zu helfen. »Wir haben viele ÝKrisenkinderÜ, die aus schwierigen sozialen Verhältnissen kommen. Denen Freude am Lernen zu geben und zu sehen, wie sie über Erfolg Selbstbewusstsein entwickeln, macht einfach Spaß. Außerdem kommt oft Dank und Vertrauen zurück. Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern ist nicht so distanziert wie an ÝnormalenÜ Schulen.«
Nach der Arbeit widmet sich Dölwes gern seinen Kindern - den Zwillingen Marit und Jeanne (3) sowie Sohn Lasse (1) - und dem Sport. Mit der zweiten Mannschaft »Ü30« des TC Kaunitz ist er gerade in die Bezirksliga aufgestiegen und in zwei Wochen steht bereits der fünfte Hermannslauf an. Peter Monke

Artikel vom 17.04.2007