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Trotz des Sonnenscheins:
Freibäder öffnen erst im Mai

Saisonvorbereitung und Umbauarbeiten dauern noch an

Von Gerhard Hülsegge
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Mehr als 3,5 Millionen Euro investiert die Bielefelder Bäder- und Freizeit GmbH (BBF) in diesem Jahr in den Ausbau und die Pflege der heimischen Freibäder. Geöffnet werden sie, auch wenn die Sonne noch so scheint, aber erst im Mai.

»Ich würde sie auch gerne eher aufmachen, aber ohne Wasser ist das schlecht«, sagt BBF-Geschäftsführer Hans-Werner Bruns. Das kann noch nicht eingelassen werden, weil an vielen Stellen noch renoviert, saniert und neu gebaut wird. Aber nicht nur die Handwerker haben ihre Termine, auch das Aushilfspersonal, insbesondere die 40 Rettungsschwimmer, die für die Sicherheit der Badegäste nötig sind, werden traditionell erst zum 1. Mai eingestellt. Der Dienstag ist denn auch der erste Freibad-Tag in Bielefeld, das Wiesenbad wird dann als erstes geöffnet. Bis zum 13. des Wonnemonats sollen die anderen folgen, »es sei denn, es friert«.
Noch sieht es an der Werner-Bock-Straße allerdings nicht nach Freizeit-Spaß aus, werden umfangreiche Erdbewegungen zum Beispiel für den Bau eines neuen Planschbeckens (Kosten: 180000 Euro) vorgenommen. Auch der Boden für das Beachvolleyballfeld muss ausgetauscht werden.
Das Dornberger Bad bleibt in diesem Jahr geschlossen, soll gründlich saniert werden. Mitglieder des Fördervereins haben 2007 deshalb auch in allen anderen Bielefelder Freibädern freien Eintritt. Die Hillegosser dürfen sich über ihr komplett neues, schmuckes Bad freuen, können sich nach dem Pause-Jahr 2006 vom 13. Mai an endlich wieder in die Fluten »vor der Haustür« stürzen.
Von den acht Freibädern in Bielefeld (neben vier Hallenbädern) werden fünf mit der Hilfe von Fördervereinen betrieben. Die Schwimm-Saison endet Anfang September. 2006 zählte die BBF in Jöllenbeck, Senne, Brackwede, Hillegossen, Schröttinghausen, Gadderbaum und dem Wiesenbad zusammen 356000 Besucher, das waren etwas weniger als im Rekordjahr 2003 mit 464000 Gästen. 120000 Euro werden in diesem Jahr in die Unterhaltung gesteckt, die Eigenleistungen der Fördervereine nicht eingerechnet. Jeweils 1,7 (insgesamt 3,4) Millionen verschlingen zudem die Umbaumaßnahmen allein in Hillegossen und Dornberg. Dem stehen Einnahmen (aus 2006) in Höhe von 800000 Euro gegenüber. Die Differenz belastet des städtischen Haushalt.
»Der Freibad-Betrieb bleibt ein Zusatzgeschäft«, betont Bruns. Davon, die beliebten Aufenthaltsorte bei hochsommerlichen Temperaturen im Frühling künftig generell eher fürs Publikum, das sich nach Abkühlung sehnt, zu öffnen, hält er indes wenig. »Wir haben schließlich auch schon über eine Verlängerung der Saison über den Monat September hinaus nachgedacht«, erklärte der 51-Jährige gestern gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Dann sei es plötzlich wieder kalt geworden. 28 Grad Hitze wie derzeit im April sind für den BBF-Chef folglich noch kein Anlass, etwa auf den viel beschworenen Klimawandel zu reagieren. Dafür sind die langfristigen Aussagen der Meteorologen zu ungewiss.

Artikel vom 17.04.2007