16.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kiel schafft den ersten Streich

DHB-Pokal wieder an der Förde

Hamburg (dpa). Der THW Kiel kann weiter vom Dreifach-Triumph träumen: Dank eines energischen Aufbäumens im zweiten Durchgang gewann der deutsche Handball-Meister gestern zum vierten Mal den DHB-Pokal.

Mit dem Gewinn von Champions League und Meisterschaft können die »Zebras« das Triple perfekt machen. Im Endspiel des Turniers der besten vier Pokalmannschaften bezwang der Liga-Erste nach beherzter Aufholjagd Außenseiter SG Kronau/Östringen mit 33:31 (15:19). Kiel hatte den DHB-Pokal zuletzt von 1998 bis 2000 drei Mal hintereinander gewonnen.
Der überragende Nikola Karabatic (12/1) war vor 13 253 Zuschauern in der erneut ausverkauften Color Line Arena der Garant für den hart erkämpften Sieg. Schon am Vortag hatte der Franzose, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, die Kieler durch 13 Treffer zum 34:33 (19:12)-Zittersieg gegen den Nord-Rivalen aus Flensburg geführt.
Die Flensburger scheiterten auch mit einem Protest gegen die Wertung des Spiels, weil angeblich der Treffer zum 28:27-Zwischenstand nicht regulär gewesen sein soll. Bester Werfer für die SG Kronau/Östringen, die am Samstag im Halbfinale Pokalverteidiger HSV Hamburg mit 29:28 (13:11) ausgeschaltet hatte, war Nationalspieler Oleg Velyky (9).
»Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gesteigert. Natürlich war das knapp, aber so lange der THW gewinnt, ist das in Ordnung«, sagte Nationalspieler Christian Zeitz. Die SG Kronau/Östringen hatte an beiden Finaltagen Handball mit Herz gezeigt und durfte sich mit 120 000 Euro Antrittsprämie sowie der Qualifikation für den Europacup der Pokalsieger trösten.
Lange konnte Kronau vom ersten Titelcoup träumen. Der von Trainer Iouri Chevtsov taktisch glänzend eingestellte Bundesliga-Achte startete mit einem 5:0 (6.) ins Endspiel. Beim 15:9 (23.) hatte der Außenseiter gar sechs Tore zwischen sich und die Kieler gebracht. Doch mit Karabatic' Ausgleich zum 23:23 (44.) änderte sich das Bild. Nun spielte sich die Kieler Rumpftruppe, die nur mit neun Feldspielern angetreten war, in einen Rausch. »Omeyer hat in der zweiten Halbzeit gut gehalten. Wir waren konzentriert und haben unsere Chancen genutzt«, sagte Zeitz. Der THW enteilte so bis auf 32:28 (57.) und schuf damit die Grundlage für den Sieg.

Artikel vom 16.04.2007