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Hain: »eine Frage der Zuordnung«

Arminia-Torwart macht beim 1:2 weder sich noch anderen einen Vorwurf

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Vier Bälle hatte ihm die Frankfurter Eintracht eingeschenkt - kein Wunder, dass Mathias Hain bedient war. Drei Treffer konnte Arminias Torwart nicht verhindern. Nur beim zweiten Gegentor sah der Schlussmann schlecht aus.
Zum Wegsehen: DSC-Schlussmann Mathias Hain.

Freistoß Köhler in den Fünfmeterraum, Kopfball Vasoski - Tor. Und Hain? Blieb auf der Linie stehen. Hätte der Torwart nicht rauskommen, den Ball wegfausten müssen? »Es stehen drei, vier Leute davor. Ich glaube nicht, dass ich, wenn ich es probiere, auch hinkomme«, sagte Hain und warf stattdessen die »Frage der Zuordnung« (Hain) auf.
Seine sagenhafte Parade aus der 7. Minute, als er einen Kopfball von Marco Russ aus ähnlicher Distanz über die Latte gelenkt hatte, war mit ausschlaggebend, dass Hain auch später lieber auf der Linie blieb. Denn »die Chance zu reagieren, war für mich so besser«, begründete der Torwart, meinte aber auch: »Es ist hypothetisch, darüber zu sprechen.«
Am nächsten dran an Torschütze Aleksandar Vasoski stand Sibusiso Zuma, drum herum Petr Gabriel und Heiko Westermann. »Wenn der Stürmer mit voller Wucht dem Ball entgegenspringt, hat er den Abwehrspielern gegenüber immer einen Vorteil«, wollte Hain weder sich noch einem seiner Vorderleute für das verflixte zweite Gegentor verantwortlich machen.
Eben erst hatte Arminia zum 1:1 ausgeglichen (28.), da lag die Mannschaft auch schon wieder in Rückstand (33.). »Nach dem 0:1 sind wir gut zurückgekommen«, lobte Hain. Nach dem 1:2 sah das anders aus. Das Tor war ein Dämpfer, der Elfmeter zum 1:3 (47.) die Entscheidung.
Zu Hause, das hatten die Arminen sich insgeheim ausgerechnet, wollten sie die zum Klassenerhalt nötigen Punkte sammeln. Doch nach dem 2:4 gegen Frankfurt werden sie um (mindestens) einen Sieg aus den letzten drei Auswärtsspielen nicht herumkommen. So sieht's auch Hain: »Wir können uns nicht hundertprozentig auf unsere Heimspiele verlassen. Es muss unser Bestreben sein, in Wolfsburg nicht auf Unentschieden zu spielen, sondern zu gewinnen. Den einen Punkt haben wir ja schon beim Anpfiff.« Zwei mehr wären lebenswichtig.
Dass die Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg allerdings noch mal so kollektiv für Arminia spielen, wie das an diesem Wochenende der Fall war, ist dabei höchst unwahrscheinlich. Aber wie sagte Mathias Hain ganz richtig: »Wenn du selber nichts hinbekommst, ist es egal, wie die anderen spielen.«

Artikel vom 16.04.2007