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Leben verlängern um jeden Preis?

ZDF-Krimidrama thematisiert Vater-Tochter-Konflikt um Sterbehilfe


ZDF, 20.15 Uhr: Die junge Ärztin Jenny Fehse (Anneke Kim Sarnau) reist von der Großstadt in die norddeutsche Provinz, um ihren kranken Vater, einen Landarzt (Friedrich von Thun), zu vertreten.
Nachdem sie bei ihrem ersten Todesfall, einem alten Bauern, »Todesursache ungeklärt« auf dem Formular ankreuzt, bringt sie damit die Polizei auf den Plan. War aktive Sterbehilfe im Spiel? Was hat Jennys Vater damit zu tun? Um diese Fragen dreht sich der Krimi »Der falsche Tod«, den das Zweite als »Fernsehfilm der Woche« ausstrahlt.
In ruhigen Bildern und mit einer starken Hauptdarstellerin ist der Krimi (Regie: Martin Eigler) über weite Teile spannend und gefällt durch die Nordseelandschaft, die als Fernsehkulisse noch nicht überstrapaziert ist. Vielleicht etwas schnell errät der Zuschauer, dass Praxishelferin Elisabeth (Eleonore Weisgerber) nicht nur beruflich dem Vater nahe ist. Wurde aktive Sterbehilfe auch beim Tod der schwerkranken Mutter vor vielen Jahren geleistet? Jenny gerät in schwere Gewissenskonflikte.
Ganz neu ist das Thema Sterbehilfe als TV-Stoff nicht, nachdenklich macht der Krimi dennoch. Müssen Ärzte immer Leben retten oder dürfen sie mit aktiver Sterbehilfe das Leid Schwerkranker lindern? Am Ende dürften die meisten Zuschauer auf Jennys Seite stehen. Sehenswert ist dabei, wie Grimme-Preisträgerin Sarnau (»Die Hoffnung stirbt zuletzt«) die von Konflikten gebeutelte junge Ärztin spielt.

Artikel vom 16.04.2007